Gerade war es wieder soweit. Ich sammelte die letzten Teile in den Kinderzimmern ein, verfrachtete sie in die große Sammeltonne und schleppte das silberne Ungetüm in den Keller.
Diese Tonne ist aus Metall und hat zwei Vorteile. Zum einen ist sie sehr groß – jedes Kind hat also die Chance die Tonne zu finden und beim Wäscheeinwurf zu treffen. Zum anderen hat sie viele kleine Löcher so dass die Wäsche etwas belüftet ist.
Aber sie hat auch echte Nachteile. Es gibt keine Griffe sie zu tragen, durch ihre Größe muss ich sie ziemlich hochstemmen um nicht an jeder Treppenstufe hängen zu bleiben (ich bin leider von unterdurchschnittlichem Wuchs) und an den kleinen praktischen Löchern kann man sich herrlich die Fingernägel schartig reißen.
Habe ich also das Monster erfolgreich in den „Haustechnikraum“ – was für ein nettes Wort – verfrachtet, dann beginnt das eigentlich Vergnügen. Die muffelige Wäsche von fünf Personen nach Farben und Waschgängen zu sortieren. Diese Geruchskulisse! Verschwitzte Sportklamotten, Unterhosen von schlecht geputzten Hinterteilen, Socken…
Und mit nur-in-die-vorgesehenen-Körbe-verteilen ist es ja leider nicht getan. Kindersocken kommen grundsätzlich, trotz Hinweisen, Bitten und Ermahnungen, nur verkehrt herum in der Tonne an. Drehe ich sie nicht um, bleiben Gras, Sand, Mulch und ähnliches einfach innen kleben und und ich kann mir dann überlegen, die immer noch dreckigen Socken beim Aufhängen gleich zurück in die Schmutzwäsche zu geben, was aber wegen der Feuchtigkeit eigentlich nicht geht, sie mit der Hand noch mal auszuwaschen oder sie mit dezent schlechtem Gewissen einfach nur auszuschütteln (*tütülütltü*). Also lauter miese Optionen, die die Prälavationsbehandlung nahelegen. Aber ist das nicht lecker, diese stinkenden Knäule zu entwirren?
In Fällen von Socken die eigentlich eine Entsorgung in einer anderen, schwarzen Tonne nahelegen, weil sich die ehemals einfarbigen Socken im Sohlenbereich merkwürdigerweise einen dunkelgrauen Ton zugelegt haben, greife ich dann hin und wieder zum Vorwaschspray, das ich aber eigentlich auch hasse. Es riecht nicht gut, trifft immer irgendetwas außer der Wäsche, so dass ich dann auch noch Spray entfernen muss. Ach ja Steine, Halme, Erdreich lösen sich leider auch nicht in Luft auf und landen oft genug auf dem Boden (Fortsetzung dieses Themas folgt in einem gesonderten Eintrag).
Bei T-Shirts verhält es ich dann wieder genau anders herum. Um ein frühzeitiges Verblassen der Farben zu verhindern sollten diese ja auf links gedreht sein wenn sie in die Maschine gesteckt werden. Ankommen tun sie aber grundsätzlich richtig herum. Also auch diese Müffelteile jedes einzeln umdrehen. Hier gebe ich aber unumwunden zu, dass mir die Farbsättigung der Klamotten nicht immer so wichtig ist. Der Schweinehund trägt an dieser Stelle häufig einen Teilsieg davon.
Meine Waschküche – so hieß das in meinem Elternhaus – ist leider auch kein Lieblingsraum. Ständig stoße ich mich irgendwo: An schmutzigen Lumpen, die von der Leine hängen, am Bügelbrett, am Glas des Bullauges…
Doch so oder so – irgendwann ist die Tonne leer, die Körbe voll und die erste Maschine des Tages kann angeworfen werden. Und dann geht es an meine nächste Lieblingstätigkeit: Das Wäsche aufhängen (und auch dies beschreibe ich ein Andermal…)