Archiv für den Monat November 2015

Brezeln 2. Versuch

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Wegen vorweihnachtlichen Chaoses hätten sich die Brezeln beinahe zutode gehen müssen. Aber dafür sind sie dann doch noch ganz ansehnlich geworden.

Aber gleichzeitig Weihnachtswünsche auf schenkwütige Verwandtschaft verteilen, Kartoffelpuffer braten und Backen sorgt bei mir leider für frustrierte Wutausbrüche. Fotos für die traditionellen Patenkalender schießen wenn der Speicher des iPhones voll ist (warum gibt es da keine Einstellung älteste Bilder automatisch löschen?), Spielzeit der Kinder am iPad koordinieren und das Üben überwachen ebenso. Hmpf!

Ich bin dafür, die nächsten 25 Tage einfach ausfallen zu lassen…

 

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Winterdeko

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Irgendwann kam die Idee, Schneeflocken als Deko an die Fenster zu hängen. Zunächst waren es auf Nähgarn gefädelte Wattebällchen. Diese mussten aber nach einer zweiten Saison entsorgt werden, da sie sich unauflöslich verhedderten.

Mir jedes Jahr etwas neues zu überlegen ist mir zu anstrengend und Deko an sich schon lästig. Ich dekoriere eigentlich hauptsächlich für die Kinder und aus einer Art Gruppenzwang heraus.

Also schnippelte ich irgendwann Eiskristalle (natürlich hexagonal!) aus Papier aus, die dann mit dünnsten Tesastreifen an die Fensterscheiben geklebt wurden. Der Nachteil war, dass der Kleber natürlich nie restlos wieder abging und dass einige Kristalle dabei zerrissen. Da die filigranen Papiere aber wirklich hübsch sind und nicht ganz so arg nach Kitsch schreien, wie viele andere Ideen, wollte ich sie beibehalten, aber auch nicht jedes Jahr neue machen. Deko kaufen kommt übrigens nicht in Frage. Ich binde auch unseren Adventskranz jedes Jahr selbst, obwohl man die mittlerweile überall nachgeworfen bekommt.

Und dann kam die Idee die Schneeteile einfach zu laminieren. Jedes Fenster hat jetzt zwei transparente Klebehaken bekommen, an denen sich jegliche saisonale Deko einfach auf- und wieder abhängen lässt.

 

Zwiebelbrot

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Nach einem ziemlich misslungenen Versuche ein Roggenmischbrot herzustellen, ist mir ein recht passables Zwiebelbrot (eher Weizenmischbrot) gelungen.

Ich habe nach langer Zeit mal wieder eine Sauerteigkultur angesetzt, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mit der weiter komme. Das erste Brot war von der Konsistenz wie ein Stein, geschmacklich aber ok. Das Zwiebelbrot ist nun locker und schmeckt auch, aber ich hab mich gewundert, da die Kultur fast nicht mehr säuerlich roch. Naja, abwarten, der nächste Pott steht schon. Wird vielleicht ein Walnussbrot, wenn ich mich zum Nüsseknacken überreden kann.

Rezept kann ich übrigens keines bieten, das ging völlig frei Schnauze.

 

 

Ohne Kaffee

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Heute hielt mich meine Bettdecke deutlich länger als sonst gefangen. Ich kam einfach nicht darunter hervor. Immer wieder rollte sie sich fest um mich. Erst als sie Kinderfüße tappen hörte, ließ sie mich los. Doch dann stand schon das Kaba-Frühstück-Vesper-Haaremachen-Programm an. Es blieb also keine Zeit für das übliche Kaffeeritual.

Als die beiden großen Kinder das Haus verlassen hatten, schickte ich mich schon an, meine Mühle aus dem Schrank zu holen, also das jüngste Kind lautstark verkündete, es müsse jetzt sofort in den Kindergarten und es könne nicht mehr warten, bis ich mit dem Kaffee fertig wäre.

Unter diesen Vorzeichen verzichtete ich wohlweislich auf den Koffeingenuss, denn ein solcher wäre es nicht geworden, mit einem tendenziell an Logorrhoe leidenden fünfjährigen Gummiball als Gesellschaft. Wo kein Wille von Seiten des Kindes, da kein Weg für den Kaffee.

Also zwängte ich mich in die Sportklamotten – erhielt genau durch diesen Vorgang die Rückmeldung, dass mehr Sport äußerst angebracht ist, wenn ich nicht bald neue Klamotten kaufen möchte – und los ging es.

Bis zum Kindergarten war bis auf ein kleines Magenknurren alles paletti, doch als das Kind abgeliefert war und die ersten Meter Joggen hinter mir lagen, da merkte ich, dass da was fehlte. Puh, und es wurde nicht besser. Statt Koffein im Kreislauf, schien ich Blei in den Waden zu haben.

Auch ein kurzer Schreck, als ein kleiner Kläffer mir hinterherjagte und mich anknurrte, half da nur kurz. Das waren bestimmt die mühsamsten 11 Kilometer seit langem. Da kamen auch die 10 im Finstern (Es lebe die Stirnlampe, die der Ehemann aus seinem Fundus gekramt hat!) am Montag nicht hin.

2015: 1420 km gelaufen, 66 km geschwommen

Kindermund

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Böse Mutter hat Kind mit Drohung („Das Christkind kommt nur, wenn bis Weihnachten jeder Winkel des Zimmer ausgemistet ist!“) zum Aufräumen genötigt.

Freundin des Kindes heute zu Besuch: „Mensch, dein Zimmer ist ja viel größer als früher!“

Hach, das tat gut!

So wenig Zeit

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Gestern lief ich, wie schon berichtet, eine 10-km-Runde (Hausstrecke 1). Der Weg führt auf dem ersten Kilometer zunächst durchs Wohngebiet und anschließen an einer kleinen Ausfallstraße entlang. Da nach wenigen hundert Metern ein weiterer kleiner Teilort kommt, besitzt diese Straße einen Gehweg stadtauswärts gesehen rechts. In den kleinen Ort muss man dann nach rechts abbiegen, allerdings besitzt dieser Ort keine Gehwege. Um also möglichst sicher Laufen zu können und nicht von Autofahrern erschreckt zu werden, überquere ich zunächst die Straße und laufe dann auf der linken Straßenseite weiter durch den Ort und in die Felder. Das Überqueren der Straße im Lauftempo dauert keine drei Sekunden.

Nun geschah es gestern, dass eine Dame, von außerhalb kommend, links ins Dörfchen abbiegen wollte, ich aber gerade gelaufen kam. Mich im Recht wähnend (weil der Vorfahrtsstraße zunächst weiterfolgend), und um ein Abstoppen aus vollem Lauf zu vermeiden, lief ich weiter, sie hatte mich offensichtlich gesehen. Die Verzögerung für ihren Abbiegevorgang veranlasste die Dame aber, mich anzuhupen und ziemlich offensichtlich zu schimpfen.

Zunächst ärgerte ich mich furchtbar, da ich eigentlich nichts falsch gemacht hatte und mich durch die Hupe zurechtgewiesen sah.

Ich hätte natürlich stehen bleiben und sie abbiegen lassen können. Das wäre nett gewesen. Das wollte ich aber nicht sein. Aber ist nicht nett sein per se schon falsch?

Alternativ hätte ich sofort rechts abbiegen und nicht erst das Sträßlein überqueren können. Aber ehrlich gesagt wollte ich nicht Gefahr laufen, von eben jener Autofahrerin dann in den Straßengraben gedrängt zu werden, falls ein weiteres Auto aus der Gegenrichtung käme. Es folgt nämlich sehr schnell eine Kurve bergabwärts, so dass man herannahende Fahrzeuge erst sehr spät sieht. Gerade jetzt im Rückblick wäre das also keine echte Alternative, da zu gefährlich, gewesen.

Nach dem Hupton lief ich – auch etwas erschrocken, schließlich ist das ja ein Warnton – ein bisschen schneller. Schimpfte mit der Autofahrerin gleichziehend auch etwas und setzte meinen Weg mich ärgernd fort.

Und dann begann ich nachzudenken.

Ich dachte darüber nach, warum ich mich ärgerte.

Ich ärgerte mich, weil ich nach Straßenverkehrsordnung im Recht gewesen war. Und ich ärgerte mich, weil ich nicht nett gewesen war.

Und dann sah ich mir in der Erinnerung die Frau noch einmal an. Sie fuhr ein sehr teures schwarzes Auto. Ihr Gesicht war perfekt, fast maskenhaft geschminkt gewesen. Die Frisur saß perfekt. Und wo auch immer die Frau hinwollte, sie schien es schrecklich eilig gehabt zu haben.

Und dann tat sie mir auf einmal leid.

Ich durfte verschwitzt und in schlabberigen Sportklamotten die frische Luft genießen, während sie perfekt gestylt in ihrem Auto sitzen musste. Wie lang das gedauert haben muss, sich so aufzubrezeln. Während dieser Zeit hatte ich bestimmt in aller Ruhe meine Latte genossen. Ich muss mich für die Arbeit nicht schminken. Und ich finde mich auf ohne Farbe im Gesicht hübsch. Ich kann zu meinen Fältchen und Aknenarben stehen.

Und ich durfte zu dem Zeitpunkt auch Laufen und war noch nicht auf dem Weg zur Arbeit oder einem wichtigen Termin.

Und das teure Auto – wie sehr man auf so was aufpassen muss. Dass da kein Kratzer dran kommt, kein Dreckspritzer. Und wozu man das überhaupt braucht, so ein Statussymbol. Man ist was man hat? Ich fahre die Familienkutsche, einen Kastenwagen, der schon einige Schrammen und Dellchen hat. Wenn ein Kind die Tür im Carport mal wieder etwas zu schwunghaft aufreißt, dann zucke ich nicht mal mehr. Der Lack an der Stelle ist eh schon ab. Und das Ding repräsentiert mich nicht. Das benutze ich. Fertig. Und ohne Auto kann ich auch. Ich hab ein Fahrrad und eine Buskarte.

Und dann noch der Termindruck. Meine Tage sind oft auch recht voll und manches ist leider knapp getaktet. Aber gestern morgen konnte ich es mir doch leisten Laufen zu gehen. Drei Sekunden bedeuteten mir da quasi gar nichts. Ich hatte Zeit. Zeit für mich. Und die arme Frau im Auto hatte offenbar keine drei Sekunden. Die hatte ich ihr sozusagen gestohlen, weil ich nicht gewartet hatte. Und die drei Sekunden schienen ihr zu fehlen, so dass sie mich anhupen musste.

Ich glaube, das nächste mal bin ich netter, denn nicht nett sein ist zwar nicht falsch, aber nett sein fühlt sich besser an. Und Recht haben ist gut, aber großzügig auf sein Recht verzichten schadet manchmal auch nicht.

Kräuterbrot

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400 g Mehl (diesmal Weizen Typ 1050)

ca. 220 ml Wasser

1/2 Würfel Frischhefe

ungefähr 1 Tl Salz

Kräuter (diesmal Biomischung aus dem Tiefkühler)

Hefeteig wie üblich herstellen. Darauf achten, dass lang genug geknetet wird. Teig muss locker und elastisch, aber darf nicht klebrig sein. Evtl. Wasser oder Mehl zugeben. Nach dem ersten Ruhen (diesmal – ganz vergessen – war es eine Stunde) Kräuter drunter mischen und in eine Kastenform packen. Nach weiteren 20-30 Minuten backen. Mein neuer Herd hat Schnickschnack: PowerBoost (das ist sowas wie Schnellaufheizen) bei Brotbackstufe 180 °C, 30 Minuten.