Ja, ist denn schon Weihnachten?

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Angeblich hat Duke Ellington mal gesagt: „I don't need time, I need a deadline!“

Jeder hat es gemerkt – Weihnachten steht vor der Tür. Dekorieren, Backen, Geschenke besorgen, Weihnachtsfeiern besuchen, Konzerte geben. Ich kann diese Wochen vor Heilig Abend nicht leiden. Immer wird von besinnlicher Zeit geschwafelt und dabei gibt es im Jahr kaum mehr Stress als in diesen Tagen.

In unserer Großfamilie steht zudem am zweiten Weihnachtsfeiertag ein runder Geburtstag an. Die Person hat alles was sie braucht und besorgt sich die Dinge, die sie möchte zur rechten Zeit selbst.

Trotz allem wollen wir zumindest ein Symbol unserer Liebe und Verbundenheit präsentieren. Da mittlerweile alle unsere Kinder passabel ein Instrument spielen und Musik in der Regel etwas weniger peinlich als eine Rede oder ein Gedicht ist, liegt also ein Musikstück als Geschenk nahe. Und bei der Geburtstagsfeier einer befreundeten Musikerin ließe sich das Stück auch gleich noch verbraten.

Ja, aber dazu braucht man eben jenes Stück auch erst einmal! Schon Wochen habe ich die Komposition vor mir hergeschoben, zumal sich kein zündender Gedanke einstellen wollte. Jede Minute des Tages hatte sich auch anders sinnvoll füllen lassen.

Langsam brannte es mir aber unter den Nägeln, denn die Kinder müssen ihre Parts ja auch noch entsprechend gut üben. Ich musste endlich loslegen! Nächstes Wochenende ist schon verplant, unter der Woche bin ich zu müde…

Und gestern ergab sich dann endlich die ruhige Stunde, um mit der Arbeit zu beginnen. Eine Erkältung ließ mich auf den Schwimmbadbesuch verzichten, Mann und Kinder waren aber fit und somit außer Haus. Die Wäsche war gemacht, das Abendessen vorbereitet. Ich gönnte mir noch einen kleinen Punsch und los ging es. Nach einer Stunde hatte ich etwa 14 Takte, die schon sehr viel versprechend waren und heute morgen konnte ich die Idee dann auf zwei Minuten Musik ausdehnen.

Und die Deadline hat funktioniert.

Das Gefühl endlich wieder eigene Musik geschrieben zu haben, ein Stück fertig zu haben, das einem selbst unheimlich gut gefällt, das ist wie heilig Abend in der Kindheit, als man in den neuen Schätzen schwelgte. Somit ist für mich heute tatsächlich schon Weihnachten.

 

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  1. Ein DIY Musikgeschenk – wie wunderbar! Die Freude wird gross sein bei den Beschenkten! 🙂 Und wie hört sich das Stück nun an? ( hust ) 😉

      • Zauberhaft 😍 ich mag Winterlieder die etwas humorvoll, heiter und freudig daher kommen. Speziell Weihnachten ist doch ein schönes, frohes Fest….ein Geburtstag eben….warum viele Deutsche es mit bierernsten ( fast schon betretenen ) Gesichtern zelebrieren hat sich mir bis heute nicht erschlossen 😉

        Das Lied hat von jedem etwas….bis hin zu kecken Tönchen….und mir schwebte das was Winterstimmung ausmacht Orange ( Nüsse, Lebkuchen, Zimtsterne,…. ) und Schneeflocken vor meinem geistigen Auge…..wie die Orange da so vor sich hinsteht…..ein Schneeflöcklein sie entdeckt…..sie vorerst sachte, dann immer kecker anstupst…..und irgendwie kam mir die „Annoying Orange“ in den Sinn…..was die wohl dazu sagen würde…..ja…..ich finde es ist ein modernes Winterlied…… 😊

        Mit welchen Instrumenten werdet Ihr es aufführen?

      • Gitarren: Andalusien – Orangen
        Geigen: Mittenwald – Schneeflocken
        Und vom Klang passt das dann auch: Die Gitarren warm und voll. Die Geigen etwas stumpf und klirrend.
        Ich schreib immer drauf los und such den Titel danach aus. 😉

      • Super Herangehensweise….ich glaube das wäre auch die meine….fliessen lassen und was draus machen 🙂

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