Für das Patenkind zu Weihnachten:
Aus „Ran ans Sommergarn“ wurde nichts. Ich habe zwar fast ein ganzes Vorderteil zu einem Top gestrickt, aber die Anleitung war zu kryptisch und ich einfach nicht versiert genug, das gute Stück zum Ende zu bringen. Ich denke mir für das Garn noch etwas aus. Ungenutzt wird es nicht bleiben. Aber jetzt ist erst mal wieder „Sockensaison“. Ich trage zuhause sehr gerne selbstgestrickte Socken und da ich pro Winter meist nur so zwei Paar fertig bekomme, weil ich einfach zu viel zu tun habe, stricke ich meine Socken selbst und nur für mich. Die Kinder werden von der Oma beglückt und der Ehemann trägt nur Baumwolle.
Das erste Paar dieser Saison ist gerade fertig geworden. Ich stricke nach einem Vorschlag aus dem Buch „Stricken Basics“ von Stefanie van der Linden. Ich finde, dass die Dame wirklich sehr verständlich die Grundlagen des Strickens beschreibt und es gibt alle Hinweise auch für Linkshänder, was mich selbst zwar nicht betrifft, aber doch aus meiner Sicht wichtig ist. Erst gestern zeigte mir mein Mann einen Schnappschuss von eineiigen Zwillingen mit unterschiedlicher Händigkeit. Warum sollte sich ein Linkshänder quälen, wenn es grad egal ist, wie rum man strickt?
Die kleine Tochter hat sich zur Einschulung ein neues Kleidungsstück gewünscht. Da sie Kleidung sonst quasi nur von der großen Schwester erbt, fand ich diesen Wunsch angemessen und habe ihr etwas genäht.
Den Schnitt habe ich aus der Zeitschrift „B*inspired“, Heft 1/2015. Für mein erstes Experiment mit Jerseystoff ist das Anzüglein gut gelungen. Die Stoffwahl oblag der Tochter. Statt normalen Knöpfen habe ich Druckknöpfe verwendet, damit die Mini schneller rein und raus kommt. Die Hosenbeine kann man noch herauslassen und vom Stoff ist noch so viel da, dass sie noch eine Mütze bekommt. Bald wir es morgens ja wieder recht frisch sein.
Immer wieder passiert es, dass eines der Kinder seine Mütze verbummelt. Die jeweilige Kopfbedeckung liegt dann in Schule, Hort, Kindergarten oder bei Freunden. Da ich meine Hüte nur widerwillig verleihe und der Sohn damit auch keine guten Kritiken bekommen würde, habe ich eine unisex Notfallmütze gestrickt, bestehe aber ansonsten auf Achtsamkeit und Hirn einschalten. Diese Mütze ist für absolute Strickanfänger geeignet, da es sich nur um rechte Maschen handelt. Die Streifen sehen natürlich schick aus, aber wenn man eine mehrfarbige Wolle verwendet, dann kann man die Mütze gewissermaßen im Schlaf Stricken. 6er Rundstricknadel, 26 Maschen bei einem Garn mit 55m Lauflänge auf 50g (70% Polyacryl, 30% Wolle), 136 Reihen.
Und unten kann man noch andere Varianten sehen.
Wann genau der Entschluss gefasst wurde, das Kleid für den großen Tag des kleinen Mädels selbst zu nähen, weiß ich nicht mehr genau. Und oft im Lauf der Entstehung verfluchte ich mich dafür. Denn ich bin nur Gelegenheitsnäherin und betreibe dieses Hobby aus ständigem Zeitmangel immer nur unter Vernächlässigung diverser anderer Dinge. Zum rauchenden Hirn, das versucht aus Nähanleitung und Schnittmuster schlau zu werden (mangelnde Routine macht das ja nicht einfacher), kommt permanent das schlechte Gewissen, eigentlich 1000 andere Dinge erledigen zu müssen.
Und nun die Entstehungsgeschichte:
Das wäre also erledigt. Jetzt fehlt noch die Kerze und die Nerven liegen blank, denn unendlich viele andere Dinge türmen sich. Aber einen gewissen Stolz auf mein Werk kann ich nicht verbergen.
Nach einer Anleitung aus dem Netz heute fertig gestellt: Gotteslobhülle mit Reißverschluss Applikation und Taschentuch/Sackelgeld-Täschchen.
Ich hab es ehrlich gesagt nicht so ganz mit dem Schenken und beschenkt werden. Meist ist es mir zu materiell, zu konsumorientiert. Und die Kreativität will sich auf Befehl leider auch nicht immer einstellen. Seit Jahren besteht ein „Nichtangriffspakt“ zwischen mir und meinen Geschwistern. Allerdings sind Kinder natürlich scharf auf Geschenke, so dass wir da dann halt im üblichen Zirkus mitspielen.
Ich war recht dankbar, dass die Mutter meines Patenkindes mit einem sehr konkreten Wunsch für das Weihnachtsgeschenk dienen konnte. Ohne weiteres wäre es akzeptiert worden, wenn ich das Geschenk im Laden besorgt hätte, allerdings stellte sich dann doch noch rechtzeitig die Idee für die persönliche Note ein:
Eine Messlatte für das große kleine Mädchen:
Und im Adventskalender war ein Fingerpüppchen von mir:
Von der Geburt meines ersten Kindes an war ich eigentlich immer mit Wickelrucksack/-tasche unterwegs. In eine normale Handtasche hätte das nötige Equipment ja nicht gepasst. Das endete auch nicht sofort mit dem Sauberwerden der Jüngsten, denn nach wie vor war es sehr nützlich ein Arsenal an Notfallutensilien bereit zu halten: Feuchttücher für klebrige Finger, eine Tüte für Essensreste, Müll oder auch mal „Essen rückwärts“ im Auto, Kaubonbons zur Bestechung, Haargummis, Sonnencreme, natürlich ein Getränk und halt lauter solche Sachen. Ich nutzte also die Wickeltasche einfach weiter als große Handtasche.
Irgendwann wurde mir das aber zu dumm. Ich freute mich so, dass meine Kinder schon so groß waren und wollte irgendwie an die anstrengende Zeit als sie klein waren gar nicht mehr dauernd erinnert werden. Also wurde die Wickeltasche verschenkt und eine andere angeschafft.
Die fiel allerdings auch recht groß aus, weil ich zum Einen immer noch viel Krempel quasi ständig mit mir rumschleppte (vor allem auch, um nicht permanent überlegen zu müssen, was ich einpacken sollte) und zum anderen sollte sie auch als Schultasche für die Tage dienen, an denen ich nur eine oder zwei Klassen unterrichten muss. Es wurde ein schlichtes, haltbares Modell eines Outdoor-Ausrüsters. Wirklich schick ist was anderes.
So nun hat sich aber ergeben, dass ich oft nur noch Taxi für die Kinder spielen darf. Sie haben ihre eigenen Rucksäcke und Taschen und kümmern sich um ihre Notfallutensilien selbst. Wenn ich dann so als Chauffeurin (oder Einkäuferin) unterwegs bin, reichen mir mein Geldbeutel, mein iPhone, der Autoschlüssel und evtl. ein paar Taschentücher. Alles andere ist überflüssig, weil ich ja immer fast sofort wieder zuhause bin.
In der letzten Zeit stopfte ich mir die Sachen einfach immer in die Hosentaschen. Da störten sie natürlich sofort beim Autofahren. Also warf ich sie immer auf Ablage oder den Beifahrersitz und musste dann natürlich alles wieder zusammensammeln und einstecken, wenn ich ausstieg. Als wir dann im Italienurlaub so durch das Städtchen spazierten, ging mir ein Licht auf! Es gibt ja auch kleine Handtaschen!!! Das hatte ich wirklich ausgeblendet. Komplett.
Leider fiel mein vorschwangerschaftliches Exemplar einer kleinen Handtasche einer mittelgroßen Schimmelkatastrophen im Keller zum Opfer. Zwei weitere sind in den Besitz meiner Töchter übergegangen. Und die ganz schicke kleine schwarze Handtasche, die ist nur für feierliche Anlässe reserviert. Die letzte verbliebene in Frage kommende entspricht so gar nicht mehr meinem Stil.
Ich hätte mir ja in Italien eine neu kaufen können, aber das wäre zu einfach gewesen 😉
So und dank meines Mannes, der mich heute einfach mal wieder wurschteln lies und auch dank einer sehr unattraktiven To-do-Liste, die nur danach schrie, im Ganzen einfach verschoben zu werden, schnappte ich mir Stoff und Nähmaschine und das kam raus: