
Nur ein roter Tag in der Vergangenheit. Und heute muss ich noch ran 😉
Seit 100 Tagen habe ich mein Aktivitätsziel von mindestens 10.000 Schritten pro Tag erfüllt. Ein einziger Tag in dieser Zeit fiel wegen eines Infekts, der mich ans Bett fesselte, aus dem Rahmen.
Nun, warum ist es mir so wichtig, diese 10.000 Schritte jeden Tag zurück zulegen?
Ich sammle mal kurz meine Inspirationsquellen:
Ich habe in meiner Verwandtschaft einige Personen, die aufgrund von Adipositas große gesundheitliche Probleme haben. Gelenkprobleme schon in sehr jungen Jahren mit den damit verbundenen enormen Schmerzen stehen dabei an oberster Stelle. Meine Knochen und Knorpel scheinen grundsätzlich solider gebaut zu sein, als bei diesen Personen, aber den Risikofaktor Übergewicht wollte ich schon als junges Mädchen um jeden Preis vermeiden.
In Morgan Spurlocks „Super Size Me“ wird der Bewegungsmangel im Alltag thematisiert. Ebenso in der Dokumentation „Overfed & Undernourished“. Auch Dr. Nadja Hermann erwähnt das weit verbreitete Problem in ihrem Buch „Fettlogik überwinden“. Und der Bewegungsmangel steht in allen Fällen in direktem Zusammenhang mit dem Übergewicht.
Ich habe noch beide Großmütter. Oma und Omi. Oma ist 87, Omi 89. Oma mied ihr Leben lang Anstrengungen wo sie konnte. Omi betonte stets „Wer rastet, der rostet!“ Oma ist hochgradig dement und an Rollstuhl und Bett gefesselt. Sie braucht eine Rundumbetreuung. Omi wohnt immer noch alleine. Sie braucht nur wenig Unterstützung. Natürlich habe ich keine Beweise, dass es Oma heute besser ginge, wenn sie aktiver gewesen wäre und auch keine, dass es Omi schlechter ginge, wenn sie sich weniger bewegt hätte. Aber es ist wohl klar, dass Omi mein Vorbild ist.
Bewege ich mich im Alltag ausreichend?
Ich bin im Grunde ein furchtbar fauler Mensch. Das Sofa schreit schon nach dem Aufstehen nach mir. Dazu kommt, dass mein Alltag permanent Alternativen zur Bewegung bereit hält: Unterrichtsvor- und Nachbereitung am Schreibtisch, Blogging, Filme und Serien. An normalen Tagen käme ich so zwar selten unter 5.000, aber auch nicht oft genug an die 10.000 Schritte heran.
Warum gerade 10.000 Schritte?
Um nun Faulheit und schlechtes Gewissen in eine Balance zu bringen kommt mir das Tagesziel 10.000 Schritte zu laufen – was offenbar als ein ausreichender Wert gilt, da es ja auch entsprechende Schrittzähler bzw. Apps gibt – sehr entgegen. Auch auf diversen Gesundheitsseiten im Web finden 10.000 Schritten als Richtwert.
Sind die 10.000 Schritte erreicht, kann ich mich mit dem Schweinehund auf das Sofa lümmeln ohne mir weiter Gedanken machen zu müssen. Habe ich über 20.000 Schritte geschafft, komme ich mir immer vor wie eine Heldin. Es fühlt sich einfach gut an.
Wie nun also baue ich diese 10.000 Schritte in meinen Tag ein?
- Gleich nach dem Aufstehen Laufen: Das bedeutet an den meisten Tagen zwar früher aufstehen, aber was man hat, hat man. Wenn das Tagesziel dann schon vor dem Mittagessen erreicht ist, hinterlässt das ein sehr, sehr gutes Gefühl!
- Vor dem Abendessen die Schritte auffüllen: Eine kleine Joggingrunde oder ein Spaziergang haben eigentlich immer noch Platz. Und wenn der Bauch grade noch nicht wieder voll ist, läuft es sich leichter.
- Kurze Strecken: Eine gute halbe Stunde ordentliche Bewegung am Tag reicht um fit zu bleiben. Alles oben drauf darf als Zugabe betrachtet werden. Und es muss nicht jeden Tag eine Zugabe geben.
- Gründe finden: „Ich brauche Geld von der Bank“, „Das Medikament liegt zur Abholung bereit“, „Der Brief muss noch unbedingt zur Post.“ Gerade wenn mal nicht so hoher Termindruck besteht, kann ich diese Notwenigkeiten mit dem Nützlichen, dem Laufen, verbinden. Einmal in die Innenstadt und zurück machen bei mir ca. 5 bis 6 km. Das ist eine hübsche kleine Runde. Und was freut sich das Kind, wenn es seine Schultasche von der Bushaltestelle nicht alleine nach Hause tragen muss. Ein zwanglose Mama-Kind-Zeit, in der man sachte abtasten kann, wie es dem Kind geht, gibt es hier als Zugabe noch obendrauf.
- Ausrutscher beim Sport dulden: An 8 Tagen war ich nicht beim Joggen. Ja und? An 92 Tagen bin ich gerannt! So herum wird ein Schuh daraus! Allein die innere Haltung, dass ich jeder Zeit einen Tag Pause machen darf, bringt fast immer doch zum Laufen.
- Mehr Essen: Anfang März beschloss ich, mein Vorhaben, mein Körperfettanteil zu reduzieren, zielstrebiger zu verfolgen. Ich begann Kilokalorien zu zählen. Sport lasse ich mir seither zu 50% auf meinen Tagesbedarf anrechnen. Mehr Sport heißt also mehr Kcal zur Verfügung. Nach der Pizza bleibt so noch Raum für eine Nascherei, die ich mir sonst verkneifen müsste.
- Günstige Umstände: Unser Haus verteilt seine etwa 170 Quadratmeter Nutz- und Wohnfläche auf insgesamt vier Stockwerke. Zur Bushaltestelle sind es 800 Meter. Feld- und Waldwege sind quasi vor der Haustüre. Und nicht zu vergessen: Mein Körper spielt mit.
Wie zähle ich meine Schritte?
Ganz einfach mit dem IPhone. Die vorinstallierte Healthapp würde im Grunde reichen, aber ich habe noch eine weitere Schrittzählerapp (Schrittzähler++), die mir auf dem Icon die Schrittzahl anzeigt. So erfasse ich nicht alle Schritte, weil das Phone natürlich auch mal irgendwo rum liegt, aber mehr als 10.000 Schritte sind ja immer erlaubt. Weniger will ich nicht erreichen.