Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, hole ich aus:
Wir bekommen eine Küche! Bisher waren wir erst ein Mal in der Verlegenheit in eine Wohnung zu ziehen, in der keine Einbauküche war. Damals waren wir ganz arme Studenten, und so mussten es denn eine Spüle, ein Oberschrank und ein Hochschrank aus dem Baumarkt tun. In der Dienstwohnung im Internat war eine ziemlich noble Küche von Leicht. Diesen Komfort begannen wir zu schätzen. Als wir dann unser Haus kauften, war eine Einbauküche vorhanden, die wir auch übernahmen, da erst mal kein Geld für eine neue da war. Funktional war diese Küche völlig in Ordnung, nur leider optisch gänzlich neben dem, was wir uns wünschten. Mit dem Einzug begannen wir also gewissemaßen zu sparen, um unsere Wohnküche unseren Träumen anzupassen. Zunächst standen dann aber eine Terasse und ein Carport für das Brennholz (also nennen wir das Teil auch „Woodport“) an. Geld für die Küche war dann natürlich wieder keines da. Und dem wäre auch immer noch so, wenn nicht die Schwiegermutter beschlossen hätte, dass sie lieber mit warmen Händen gibt, als zu vererben. So bekam ich denn eines Nachts, als ich gerade mit meinen Schülern in der Oper war, von meinem Mann eine SMS, ob ich denn eine neue Küche wolle, wir hätten das Geld auf dem Konto. Die Antwort ist klar.
Im Zuge der Küchenplanung wurde beschlossen, künftig auf ein Regal und einen Vitrinenschrank im Wohnzimmer (offene Wohnküche) zu verzichten, da die neue Küche mehr Stauraum bieten wird, dafür im Gegenzug aber auch etwas mehr Platz einnimmt. Die Küche ist mittlerweile fertig geplant und angezahlt, morgen wird endgültig vermessen. Allerdings blieb ein Problem zunächst ungelöst. Wohin mit den Klavier- und Geigennoten, die bisher im Regal standen. Die will ich nicht im Küchenschrank haben! Es sei angemerkt, dass der eigentliche Notenschatz seinen Platz zwei Stockwerke höher hat, es braucht nur einen Ort für die in Arbeit befindlichen Werke meiner Kinder und meiner Wenigkeit.
Also überlegte ich hin und überlegte her, bis ich schließlich beschloss, die Noten müssten dahin, wo sie benötigt werden – neben das Klavier! Worauf ich allerdings keine Lust hatte: tagelang durch Möbelhäuser zu tigern oder im Internet zu surfen um etwas passendes zu finden. Außerdem war ich bei der Qualität von Regalen schon öfter reingefallen. Und etwas vom Schreiner anfertigen lassen, war mir auch zu teuer. So zeichnete ich einen Plan und gestern ging es dann in den Baumarkt.
- 3 Bretter Leimholz 16x30x1200mm
- 3 Bretter Leimholz 16x30x800mm
- eine neue Rolle für den Lack
- Weißlack, seidenmatt
Zuhause vorhanden: Schrauben, Holzdübel, Schleifpapier, Bohrmaschine, Schraubenzieher.
Zuschneiden ließ ich die Bretter noch im Baumarkt.
Mein Mann assistierte dann beim Bohren und Schrauben. Heute wurde das fertige Regal noch lackiert. Dass die Holzstruktur durchscheint ist sehr schön, denn das passt zum Klavier.
Kleiner Schönheitsfehler: Das Regal ist etwa 3-4 Zentimeter höher als das Klavier. Da ich nicht wusste, ob ich die Bretter wirklich zuschneiden lassen kann, plante ich mit so wenig Schnitten wie möglich, denn ich besitze nur eine Handkreissäge. Deshalb nahm ich die 1200er Bretter obwohl das Klavier 118 cm hoch ist. Als das Regal dann stand habe ich kurz noch überlegt, die zwei unteren Bretter nochmal auszubauen (ich brauche unten Stehsammlerhöhe) und die Seitenwände zu kürzen, aber dann müsste ich auch die Löcher wieder verspachteln, neu bohren… Nein, ein gekauftes Regal hätte mit Sicherheit auch nicht die perfekten Maße gehabt. Das passt schon so. Rückwand brauchen wir vorerst keine. Sollte chronisch Zeug dahinter verschwinden ist schnell eine drangeschraubt.

ü
P.S. über die Arbeiten in der Küche werde ich zu gegebener Zeit berichten. Da steht noch einiges an: Fliesenspiegel entfernen, Tapete runter, Boden raus, Heizkörper raus, Elektrik verlegen, Wasseranschluss verlegen, neuen Boden rein…Was genau davon wir selber erledigen und was wir machen lassen steht noch nicht ganz fest.