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52 Wochen – Teil 26

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Wie angekündigt nun das Endergebnis meiner Möbelbauaktion für das Wohnzimmer (und das Vorher zum Vergleich). Für die Kabel zum Fernseher denke ich mir noch was aus. So sieht das nicht schön aus. Die Kabelkanäle für die Boxenkabel liegen aber schon bereit.

 

 

Eigentlich habe ich nach obigem, der Garderobe, dem Tisch für meine Kleine und den beiden Regalen, vom Möbelbau jetzt die Nase voll. Aber es muss noch dringend ein Schuhregal her. Dazu möchte ich so viele Holzreste wie möglich verbrauchen, was nun einiges an Planung bedarf. Nebenbei wollte ich eigentlich ganz viel komponieren, Kinderzimmer und Keller ausmisten und umräumen, mit den Kindern ein Spielhäuschen bauen und noch mehr. Bin gespannt, was ich in den nächsten drei Wochen noch so hinbekomme. Ich werde berichten.

Das Projekt:

Initiator: Zeilenende

Partizipanten: Solera, Marinsche, Wili, Gertrud

 

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Das Kleid für die Erstkommunion

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Wann genau der Entschluss gefasst wurde, das Kleid für den großen Tag des kleinen Mädels selbst zu nähen, weiß ich nicht mehr genau. Und oft im Lauf der Entstehung verfluchte ich mich dafür. Denn ich bin nur Gelegenheitsnäherin und betreibe dieses Hobby aus ständigem Zeitmangel immer nur unter Vernächlässigung diverser anderer Dinge. Zum rauchenden Hirn, das versucht aus Nähanleitung und Schnittmuster schlau zu werden (mangelnde Routine macht das ja nicht einfacher), kommt permanent das schlechte Gewissen, eigentlich 1000 andere Dinge erledigen zu müssen.

Und nun die Entstehungsgeschichte:

  • Mit dem Adventskalender der Kinder kam im Paket von der Oma Ende November 2015 ein Schnittmusterheft, dass zwar nicht das gewünschte Kleid, aber immerhin einen passenden Link zu einem kostenlosen Muster enthielt.
  • Anfang Dezember lud ich dann das PDF herunter und parkte es auf dem IPad.
  • Am 4. Januar ging ich mit der Tochter in den Stoffladen, druckte das PDF aus, klebte das Muster zusammen und machte dann mit Backpapier das eigentliche Schnittmuster. Aus dem mal weiß geplanten Kleid, wurde ein ganz anderes. Unter der Kutte wird es so oder so nicht zu sehen sein. Leider waren die Lichtverhältnisse für das Foto nicht gut, denn man erkennt das wunderbare Blaugrün, das das Kleid eigentlich hat, gar nicht.
  • Dann lag alles bis zum 11. Februar erst einmal in einer Ecke meines Schreibtischs. An diesem Tag überflog ich meine Termine bis Ostern und stellte fest, dass ich eigentlich überhaupt keine Zeit haben würde das Kleid zu nähen. Also strich ich alle anderen Vorhaben für diesen Tag und legte los. Und zog es durch! An der einen oder anderen Stelle bemerkte ich unangenehm deutlich, dass ich im räumlichen Denken kein Genie bin und musste die diversen Teile ein halbes Dutzend Mal hin und her wenden, bis ich wusste, wie ich sie zusammennähen musste. Und letztlich war ich doch zu blöd gewesen die Schnittmusteranleitung korrekt zu lesen. So hat das Kleid nun eine nicht geplante Mittelnaht vorne. Gottlob sieht man das nicht. Und auch eine etwas unsaubere Naht am Rock geht im bauschenden Stoff unter. Nach etwa sechs Stunden Hirnzermartern, Zuschneiden, Nähen, Auftrennen und wieder Nähen war das Kleid fertig und das Kind sehr zufrieden.
  • Am heutigen Tag wurde dann noch die passende Gotteslobhülle dazu fabriziert.

Das wäre also erledigt. Jetzt fehlt noch die Kerze und die Nerven liegen blank, denn unendlich viele andere Dinge türmen sich. Aber einen gewissen Stolz auf mein Werk kann ich nicht verbergen.

 

Winterdeko

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Irgendwann kam die Idee, Schneeflocken als Deko an die Fenster zu hängen. Zunächst waren es auf Nähgarn gefädelte Wattebällchen. Diese mussten aber nach einer zweiten Saison entsorgt werden, da sie sich unauflöslich verhedderten.

Mir jedes Jahr etwas neues zu überlegen ist mir zu anstrengend und Deko an sich schon lästig. Ich dekoriere eigentlich hauptsächlich für die Kinder und aus einer Art Gruppenzwang heraus.

Also schnippelte ich irgendwann Eiskristalle (natürlich hexagonal!) aus Papier aus, die dann mit dünnsten Tesastreifen an die Fensterscheiben geklebt wurden. Der Nachteil war, dass der Kleber natürlich nie restlos wieder abging und dass einige Kristalle dabei zerrissen. Da die filigranen Papiere aber wirklich hübsch sind und nicht ganz so arg nach Kitsch schreien, wie viele andere Ideen, wollte ich sie beibehalten, aber auch nicht jedes Jahr neue machen. Deko kaufen kommt übrigens nicht in Frage. Ich binde auch unseren Adventskranz jedes Jahr selbst, obwohl man die mittlerweile überall nachgeworfen bekommt.

Und dann kam die Idee die Schneeteile einfach zu laminieren. Jedes Fenster hat jetzt zwei transparente Klebehaken bekommen, an denen sich jegliche saisonale Deko einfach auf- und wieder abhängen lässt.

 

Handtasche

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Von der Geburt meines ersten Kindes an war ich eigentlich immer mit Wickelrucksack/-tasche unterwegs. In eine normale Handtasche hätte das nötige Equipment ja nicht gepasst. Das endete auch nicht sofort mit dem Sauberwerden der Jüngsten, denn nach wie vor war es sehr nützlich ein Arsenal an Notfallutensilien bereit zu halten: Feuchttücher für klebrige Finger, eine Tüte für Essensreste, Müll oder auch mal „Essen rückwärts“ im Auto, Kaubonbons zur Bestechung, Haargummis, Sonnencreme, natürlich ein Getränk und halt lauter solche Sachen. Ich nutzte also die Wickeltasche einfach weiter als große Handtasche.

Irgendwann wurde mir das aber zu dumm. Ich freute mich so, dass meine Kinder schon so groß waren und wollte irgendwie an die anstrengende Zeit als sie klein waren gar nicht mehr dauernd erinnert werden. Also wurde die Wickeltasche verschenkt und eine andere angeschafft.

Die fiel allerdings auch recht groß aus, weil ich zum Einen immer noch viel Krempel quasi ständig mit mir rumschleppte (vor allem auch, um nicht permanent überlegen zu müssen, was ich einpacken sollte) und zum anderen sollte sie auch als Schultasche für die Tage dienen, an denen ich nur eine oder zwei Klassen unterrichten muss. Es wurde ein schlichtes, haltbares Modell eines Outdoor-Ausrüsters. Wirklich schick ist was anderes.

So nun hat sich aber ergeben, dass ich oft nur noch Taxi für die Kinder spielen darf. Sie haben ihre eigenen Rucksäcke und Taschen und kümmern sich um ihre Notfallutensilien selbst. Wenn ich dann so als Chauffeurin (oder Einkäuferin) unterwegs bin, reichen mir mein Geldbeutel, mein iPhone, der Autoschlüssel und evtl. ein paar Taschentücher. Alles andere ist überflüssig, weil ich ja immer fast sofort wieder zuhause bin.

In der letzten Zeit stopfte ich mir die Sachen einfach immer in die Hosentaschen. Da störten sie natürlich sofort beim Autofahren. Also warf ich sie immer auf Ablage oder den Beifahrersitz und musste dann natürlich alles wieder zusammensammeln und einstecken, wenn ich ausstieg. Als wir dann im Italienurlaub so durch das Städtchen spazierten, ging mir ein Licht auf! Es gibt ja auch kleine Handtaschen!!! Das hatte ich wirklich ausgeblendet. Komplett.

Leider fiel mein vorschwangerschaftliches Exemplar einer kleinen Handtasche einer mittelgroßen Schimmelkatastrophen im Keller zum Opfer. Zwei weitere sind in den Besitz meiner Töchter übergegangen. Und die ganz schicke kleine schwarze Handtasche, die ist nur für feierliche Anlässe reserviert. Die letzte verbliebene in Frage kommende entspricht so gar nicht mehr meinem Stil.

Ich hätte mir ja in Italien eine neu kaufen können, aber das wäre zu einfach gewesen 😉

So und dank meines Mannes, der mich heute einfach mal wieder wurschteln lies und auch dank einer sehr unattraktiven To-do-Liste, die nur danach schrie, im Ganzen einfach verschoben zu werden, schnappte ich mir Stoff und Nähmaschine und das kam raus:

etwas schrill, aber ich halte es sonst dezent

für einen ersten Patchworkversuch nicht übel

 

zum Wenden!

 

Zufrieden

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In der letzten Woche war ich mit mir selber irgendwie nicht so ganz im Reinen. Ich habe das natürlich wieder mit Frustfuttern kompensiert.

(War da ein Nutellaglas? Ich habe keines gesehen! Da liegt doch nur ein Löffel!)

Die Waage hat das dann heute morgen auch gnadenlos bestätigt. Eigentlich würde ich mich dadurch nur noch weiter ärgern.

ABER:

Dank meines persönlichen Sklaventreibers (der Typ, der das Bett mit mir teilt) hab ich heute 16 km mit einem Schnitt von 5'28″/km geschafft. Da rede ich mir jetzt einfach ein, dass der angefutterte Proviant geholfen hat.

UND:

Ich habe mir gestern was Gutes getan. Etwas nur für mich! Ich habe mir einen Rock genäht! Schnitt habe ich von meinem Lieblingsrock abgeguckt, dessen Stoff jetzt nach 10 Jahren Tragen leider an vielen Stellen fast durchgescheuert ist. Ich bin keine passionierte Hobbyschneiderin, die ständig was nähen würde, aber ich habe Grundlagen von meiner Mutter und tatsächlich noch in der Schule gelernt (Ja, in Bayern hatte man früher in Klasse 5 und 6 noch Handarbeiten, auch am Gymnasium!). Meine Eltern schenkten mir kurz bevor ich zehn Jahre alt wurde eine Nähmaschine. Ich hatte mir eine Kindernähmaschine gewünscht, wie sie damals im Quellekatalog angepriesen wurde. Im Spielzeugladen meinte der Verkäufer dann, so einen Mist würde er nicht verkaufen, aber die Straße runter im Fachgeschäft gäbe aus auch gebrauchte einfache normale Nähmaschinen. Es wurde ein damals etwa 15 Jahre altes Modell. Mein Vater lackierte das Teil von mausgrau extra pink und grün um. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich für diese Maschine bin. Sie näht zuverlässig – seit weiteren 27 Jahren.

Mit meinem Rock bin ich sehr zufrieden, zumal ich nur so drei Mal was wieder auftrennen musste, weil ich ja ohne Anleitung gewurschtelt habe und da manchmal einfach mit dem Rechts- und Linksrumdenken und –nähen durcheinander gekommen bin.

Und deshalb sollte meine innere Meckertante heute mal schön die Klappe halten!

Ach ja, ich kann jetzt mal wieder gut Nachvollziehen, warum meine Mutter früher so viel für uns genäht hat. Mit etwa 17 Euro Materialkosten ist so ein maßgeschneidertes Teil ja echt günstig. Arbeiten konnte Mutti bei drei Kindern und voll berufstätigem Mann auf dem Land damals eh nicht. So hat man wirklich Geld gespart. Und nebenbei war eine viel höhere Wertschätzung für Kleider da, weil man genau wusste, wie viel Arbeit die machen. Im Zeitalter von Billigketten ist diese Wertschätzung kaum noch zu finden.

Mein gutes Stück

 

Rock. Sitzt eher auf der Hüfte, so wie ich es mag.

 

Ein Pferd, ein Pferd…

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Zum Einzug in die eigenen vier Wände vor zwei Jahren bekam jedes der Kinder eine Farbe und ein Motiv an eine Zimmerwand. Zu Anfang waren alle glücklich, doch dann kam immer öfter die Forderung der Jüngsten, dass sie auch so ein Zimmer wie die Mittlere haben wolle. Nach einigen Nachfrage stellte sich heraus, dass sie ihre Blumen zwar schick fand, aber auch ein Pferd haben wollte. Eine weitere Wand bemalen wollte ich irgendwie nicht, aber letztlich fand sich doch eine Lösung. Der Vorhang – kein teures Stück – wurde zur Leinwand.