Von der Geburt meines ersten Kindes an war ich eigentlich immer mit Wickelrucksack/-tasche unterwegs. In eine normale Handtasche hätte das nötige Equipment ja nicht gepasst. Das endete auch nicht sofort mit dem Sauberwerden der Jüngsten, denn nach wie vor war es sehr nützlich ein Arsenal an Notfallutensilien bereit zu halten: Feuchttücher für klebrige Finger, eine Tüte für Essensreste, Müll oder auch mal „Essen rückwärts“ im Auto, Kaubonbons zur Bestechung, Haargummis, Sonnencreme, natürlich ein Getränk und halt lauter solche Sachen. Ich nutzte also die Wickeltasche einfach weiter als große Handtasche.
Irgendwann wurde mir das aber zu dumm. Ich freute mich so, dass meine Kinder schon so groß waren und wollte irgendwie an die anstrengende Zeit als sie klein waren gar nicht mehr dauernd erinnert werden. Also wurde die Wickeltasche verschenkt und eine andere angeschafft.
Die fiel allerdings auch recht groß aus, weil ich zum Einen immer noch viel Krempel quasi ständig mit mir rumschleppte (vor allem auch, um nicht permanent überlegen zu müssen, was ich einpacken sollte) und zum anderen sollte sie auch als Schultasche für die Tage dienen, an denen ich nur eine oder zwei Klassen unterrichten muss. Es wurde ein schlichtes, haltbares Modell eines Outdoor-Ausrüsters. Wirklich schick ist was anderes.
So nun hat sich aber ergeben, dass ich oft nur noch Taxi für die Kinder spielen darf. Sie haben ihre eigenen Rucksäcke und Taschen und kümmern sich um ihre Notfallutensilien selbst. Wenn ich dann so als Chauffeurin (oder Einkäuferin) unterwegs bin, reichen mir mein Geldbeutel, mein iPhone, der Autoschlüssel und evtl. ein paar Taschentücher. Alles andere ist überflüssig, weil ich ja immer fast sofort wieder zuhause bin.
In der letzten Zeit stopfte ich mir die Sachen einfach immer in die Hosentaschen. Da störten sie natürlich sofort beim Autofahren. Also warf ich sie immer auf Ablage oder den Beifahrersitz und musste dann natürlich alles wieder zusammensammeln und einstecken, wenn ich ausstieg. Als wir dann im Italienurlaub so durch das Städtchen spazierten, ging mir ein Licht auf! Es gibt ja auch kleine Handtaschen!!! Das hatte ich wirklich ausgeblendet. Komplett.
Leider fiel mein vorschwangerschaftliches Exemplar einer kleinen Handtasche einer mittelgroßen Schimmelkatastrophen im Keller zum Opfer. Zwei weitere sind in den Besitz meiner Töchter übergegangen. Und die ganz schicke kleine schwarze Handtasche, die ist nur für feierliche Anlässe reserviert. Die letzte verbliebene in Frage kommende entspricht so gar nicht mehr meinem Stil.
Ich hätte mir ja in Italien eine neu kaufen können, aber das wäre zu einfach gewesen 😉
So und dank meines Mannes, der mich heute einfach mal wieder wurschteln lies und auch dank einer sehr unattraktiven To-do-Liste, die nur danach schrie, im Ganzen einfach verschoben zu werden, schnappte ich mir Stoff und Nähmaschine und das kam raus:
etwas schrill, aber ich halte es sonst dezent

für einen ersten Patchworkversuch nicht übel

zum Wenden!