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Bewegung und Ernährung KW 43

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In den letzten Wochen gelang es mir recht gut, das Laufen trotz sehr vieler Termine in die Tagesabläufe zu integrieren. Bin ich früher sehr strickt morgens gelaufen, so mache ich es inzwischen sehr von Wetter, Stundenplan und vor allem von meiner Tagsform abhängig wann ich losziehe. Ich setze mir beim Loslaufen immer ein Minimalziel und dann schaue ich, wie sich die Füße anfühlen. Sind sie gar zu schwer, bleibt es beim kürzeren Lauf. Bin ich fit, sind es derzeit maximal 13 km. 

Heute wird es den 292. Lauf in diesem Kalenderjahr geben. Der Kilometerzähler steht auf 2620 km. Eigentlich sollte ich schwer zufrieden mit mir sein.

Mit meinem Liebsten, solera1847, kann ich aber natürlich nicht mithalten. Manchmal ärgert es mich das sehr. Er ist ein Mann, deutlich größer als ich und bewegt sich auch noch deutlich mehr als ich. Er hat allerdings auch keine Grunderkrankung, die ihn ausbremst.

Meine Autoimmunerkrankung (Hashimoto) beschert mir zur Zeit Wassereinlagerungen, Schmerzen vor allem in den Unterschenkeln, Schwindel, Konzentrationsprobleme („Watte im Hirn“) und viele Tage erscheinen mir als eine Aneinanderreihung von Tritten in den Allerwertesten, die ich mir geben muss, um überhaupt das Nötigste für Familie und Arbeit zu leisten. 

Diese permanente Selbstdisziplinierung führt dazu, dass ich abends dann die Kontrolle über mein Essen verliere und in letzter Zeit gab es wieder oft Schokolade in unterschiedlichsten Formen statt Trockenobst, Gouda statt Magerquark und Salzstangen statt selbstgemachtem Popcorn. 

Die Waage zeigt folglich nach oben. Noch ist es im Monatsdurchschnitt höchstens ein Kilogramm vom diesjährigen Tiefststand, aber ärgerlich ist es trotzdem und trägt auch nicht zum allgemeinen Wohlbefinden meinerseits bei. Und noch mehr will ich auf keinen Fall zunehmen.

Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich aus dem aktuellen Tief herauskomme. Ruhe und Entspannung wären sicher hilfreich, sind aber gar nicht so einfach zu bekommen. 

Oft schon habe ich überlegt, das Laufen ausfallen zu lassen. Aber die Zeit an der frischen Luft, ganz ohne andere Menschen tut ja gut. Der Kreislauf kommt richtig in Schwung und Kalorien werden natürlich auch verbrannt. Das gleiche gilt für die Fahrten mit dem Pedelec zur Arbeit (Jahreskilometerstand: 1439 km). Das Schwimmen läuft ohnehin auf Sparflamme (nur 28,5 km in 2017). Und das abendliche Seriengucken mit meinem Mann (aktuell sind wir im „MacGyver-Fieber“) kostest mich zwar sicher einige Minuten Schlaf, aber ist eben auch Zeit als Paar ohne die Kinder. Fertigessen, wie Tiefkühlpizza statt selbstgemachter oder Pommes statt Rosmarinkartoffeln würden zwar viel Zeit bei Zubereitung und Abwasch sparen, aber in Sachen Wertigkeit und Sättigung würde das ja auch gar nichts bringen. Dummerweise kommt jetzt auch noch die Lebkuchen- und Plätzchenzeit.

Nun, es bleibt mir ja nichts anderes übrig, als mich jeden Tag neu allen Herausforderungen zu stellen. Also packe ich es für heute mal wieder an…


2017: 2620 km gelaufen, 1439 im mit dem Pedelec, 28,5 km geschwommen, BMI 19,3, Körperfettanteil laut Waage 18,7%

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Ich kann auch unordentlich!

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Die letzten Jahre:

Dieses Jahr:

Alle Versuche mit den Weihnachtsvorbereitungen rechtzeitig zu beginnen scheiterten dieses Jahr. Der Plan war gut, aber es war einfach zu viel, was noch oben drauf kam. Und so sprang ich über meinen Schatten und verhunzte das Schwarz-Weiß-Gebäck bei vollem Bewusstsein. Nein, stimmt gar nicht, bei etwa 0,6 Glühwein-Promille.

 

Gut geplant ist halb gegessen!

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Irgendwie scheint so ein Tag immer einige Stunden zu wenig zu haben. Kinder, Haushalt, Arbeit – schnell kann einem das mal zu viel werden. Ich versteh deshalb gut, dass man da von Fastfood verführt wird. Die Fertigpizza ist nur ein Beispiel, wie man in kurzer Zeit etwas auf den Teller bekommt, das alle essen und quasi kein schmutziges Geschirr verursacht. Leider ist der Kaloriengehalt hoch, der Nährwert gering. Auf Dauer ist es weder den Kindern noch sich selbst zumutbar die Ernährung durch Fertiggerichte zu bestreiten. Von den ganzen Zusatzstoffen fange ich hier gar nicht an.

Nun eine einfache Möglichkeit das Fastfood zumindest aufzuwerten, besteht darin frische Rohkost (Karotten, Gurke, Paprika, Kohlrabi, Mairübchen, Tomaten…) als Vorspeise zu kombinieren. Den Fertigfraß zu vermeiden ist natürlich noch weit sinnvoller.

Zwei Strategien haben sich bei mir bewährt: Der Wochenplan und das Vorkochen/Vorbereiten.

Mit ersterem stelle ich sicher, dass wir über die Woche Abwechslung auf den Teller bekommen und dass alle Zutaten vorhanden sind. Der Plan wird parallel zum Einkaufszettel erstellt. Wünsche können vorab berücksichtigt werden. An den stressigeren Tagen gibt es Gerichte die weniger aufwändig sind, wobei ich zugeben muss, dass eine komplizierte Kocherei ohnehin vermeide.

Um Gemotze und Gemeckere zu vermeiden greife ich in der Regel trotz allem auf Klassiker zurück:

  • (Vollkorn-)Pfannkuchen werden quasi ohne Fett auf einem Crêpes-Maker gebacken werden. Eingebackene Pilze, Zwiebeln, Spinat, Äpfel, Bananen, Beeren oder auch ein Salat vorher passen hervorragend dazu.
  • Pommes machen wir frisch aus Kartoffeln wie Wedges auf dem Backblech, Gemüse (Rosenkohl, Blumenkohl, Broccoli, Romanesco) dazu ist selbstverständlich.
  • Diverse Gemüsesuppen werten jede Brotzeit auf. Eine Zeit lang habe ich das Brot aus eigenem Sauerteig selbst gebacken und fange das gerade wieder an.
  • Vollkornhefeteig mit viel Gemüse und wenig Käse gibt eine leckere frische Pizza.

Diese Gerichte gibt es bei uns also fast jede Woche einmal.

Das Vorkochen klappt bei den Suppen natürlich hervorragend. Und der Pizzateig wird in der doppelten Menge hergestellt und für die nächste Woche im Kühlschrank (0°- Fach) deponiert. Käsespätzle (mit Vollkornanteil) lassen sich in aller Ruhe am Vorabend herstellen und eine große Portion Ratatouille für meinen Heißhunger nach der Arbeit reicht meist eine Woche (wenn Mann und Kinder mittags außerhalb essen).

Im Grund meines Herzens bin ich stinkfaul und deshalb komme ich an Fischstäbchen und fertigem Backcamembert irgendwie auch nicht immer vorbei und statt dem Ratatouille ist es schon mal ein Tiefkühlpfanngemüse – aber auf die Idee Pizzateig zu kaufen komme ich kaum. Pfannkuchen, Milchreis, Griesbrei, Kartoffelbrei aus Flasche oder Tüte dagegen finden keinen Weg in meinen Einkaufswagen. Da ein Familienmitglied Vegetarier ist stehen Fleisch und Wurst nie im Zentrum der Essenplanung, sind aber hie und da Ergänzung.

Alles in allem habe ich das Gefühl, dass wir so einen guten Kompromiss aus schnell und bequem und gesund leben.

 

Geschenkverpackungen

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Gerade haben wir wieder einen Kindergeburtstag hinter uns.

Auch wenn es aus meiner Sicht gar nicht nötig wäre, dass die Gäste Geschenke mitbringen, denn die Kinderzimmer sind mit Spielzeug und Büchern randvoll, so hebt der Geschenkesegen doch die Besonderheit des Tages hervor. Fast mehr als das eigentliche Geschenk macht am Tag der Feier das Auspacken der oft erst kurz zuvor eingewickelten Geschenke Spass.

Und hinterher quillt dann der Papierkorb über.

Ich bin nicht der Typ, der anderen Leuten erzählt wie sie sich nachhaltiger verhalten können. Aber seit einigen Jahren habe ich es mir zum Ziel gemacht eine ganz simple Idee zur Vermeidung des Mülls zu verbreiten. Das tue ich letztlich ganz ohne Worte, indem ich Geschenke entweder in wiederverwendbare Geschenktüten packe oder – um den Auswickelspaß zu erhalten – in Geschirrtücher! Die Tücher lassen sich dann entweder für den gleichen Zwecke wieder verwenden oder finden in der Küche ihren Platz.

Und für die nicht vermeidbare weihnachtliche Geschenkeflut habe ich farblich besonders ansprechende Tücher zu Säckchen genäht, die jedes Jahr und auch an Geburtstagen für Geschenke innerhalb der Familie verwendet werden. Mit einer Goldkordel kann man sich meines Erachtens nicht über die Optik beschweren.

 

 

Stumme Wut

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Ich habe in den letzten Wochen versucht einige Themen, die mich sehr beschäftigen in Blogeinträge zu verwandeln, in der Hoffnung, dadurch Ordnung in mein inneres Chaos zu bekommen. Doch es wollte und will mir nicht gelingen, Worte zu finden, die prägnant meine Ansichten darstellen.

Ein Thema wäre beispielsweise gewesen „Zwischen Rabenmutter und Glucke“. Als ich mit meinem Mann darüber sprach, dass ich es nicht schaffte, auf den Punkt zu kommen, meinte er (herrlich prägnant, vielen Dank dafür!): „Kein Wunder, das ist ja auch der Stoff für mindestens ein Buch!“. Ja, nun habe ich aber weder Zeit noch Lust ein Buch zu schreiben. Zumal mir ja niemand garantieren kann, dass ich dadurch meinen inneren Frieden mit dem Thema mache.

Beim Themenfeld „Beruf Lehrer“ liegt die Sache so, dass ich schlicht der Meinung bin, dass eigentlich alles schon tausende Male gesagt und geschrieben worden ist. Es hat bisher nichts gebracht, also werden auch meine Worte nichts an den Tatsachen ändern.

Die vorherrschende Emotion bei beiden angesprochenen Themen ist bei mir Wut. Diese gründet sich vor allem darin, dass ich z.B. beim Lesen von Zeitungsartikeln immer das Gefühl habe mich vor irgend jemandem rechtfertigen zu müssen. Dafür dass ich Kinder habe aber trotzdem arbeiten gehe, dass ich die Kinder in Betreuungseinrichtungen habe, diese aber nicht voll ausnutze und nur Teilzeit arbeite. Dafür dass ich keine Putzfrau habe, obwohl ich sie mir wohl leisten könnte, und es bei mir deshalb auch nicht immer perfekt sauber ist. Dass ich Lehrerin und Beamtin geworden bin, dass ich mich aber trotzdem sehr oft überlastet fühle und nicht tiefentspannt aus den Ferien zurück komme. Ja, und noch für ganz viele Dinge mehr.

Es gibt in mir den inneren Drang „es richtig zu machen“. Habe ich das Gefühl jemand betrachtet den Weg, den ich gewählt habe als falsch, dann werde ich wütend. Ich fühle mich sehr leicht angegriffen. Das ist ganz einfach ein Zeichen von Unsicherheit. Ich weiß nicht, ob ich die Entscheidungen, die ich treffe, später noch als optimal ansehe. Und ich weiß nicht mal, ob sie in dem Moment in dem ich sie treffen, wirklich die beste Wahl sind. Aber das Problem ist ja, dass ich genau eine Perspektive habe, nämlich meine. Auch wenn ich versuche mit den Augen eines anderen zu sehen, bin es doch wieder nur ich, die sieht. Ich habe nur die Wahl zu entscheiden oder es nicht zu tun, was letztlich auch wieder eine Entscheidung ist.

Richtig oder falsch – einer Entscheidung eines der beiden Prädikate anzuheften bedeutet, ein Urteil zu fällen, zu verurteilen. Und da liegt wohl die eigentliche Krux. Ich fälle viel zu viele Urteile, vor allem über mich und meine Entscheidungen, aber auch über andere. Urteilen ist einfach und es beseitigt Unsicherheiten. Man positioniert sich und andere. Aber so absolut wie man sie gerne hätte sind diese Positionen nie. Wird man dann darauf hingewiesen, ist sie ganz schnell wieder da die Unsicherheit und dann die Wut darüber.

Der einzige Schluss, den ich an dieser Stelle, aus meiner Perspektive ziehen kann: Ich entscheide und dann lebe ich mit diesen Entscheidungen. Andere entscheiden und leben auch damit. Ja, und ich lebe auch mit den Entscheidungen anderer. Eine endgültige Sicherheit „es richtig gemacht zu haben“ gibt es nicht. Es gibt einzig und allein die gefällten Entscheidungen als sichere Basis. Sie sind Fakten mit denen ich mich auseinander setzen kann und muss. Ein richtig oder falsch muss stets relativ bleiben. Wenn ich Urteile vermeide, vermeide ich dadurch vielleicht auch, diesen inneren Rechtfertigungsdrang. Und wenn ich es vermeide mich zu rechtfertigen, dann verwindet die Wut vielleicht schneller, als wenn ich es tue. Also bleibt sie stumm an dieser Stelle, meine Wut. Und zu obigen Themen werde ich mich zumindest hier gar nicht erst äußern.

 

Aufschieberitis

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Eigentlich bin ich gar nicht so der Typ Mensch der alles immer auf die lange Bank schiebt, denn Unangenehmes nicht gleich zu erledigen, ändert weder an der Tatsache etwas, dass die Aufgabe kein Vergnügen bereitet, noch daran, dass sie grundsätzlich erledigt werden muss.

Trotzdem geschieht es von Zeit zu Zeit, dass Projekte bzw. deren Teilaufgaben auf ungewisse Zeit verschoben werden. Das liegt manchmal schon alleine an der Komplexität der Aufgabe. Eine so einfach Sache, wie einen Fußboden zu verlegen umfasst unzählige Einzelschritte: Die Entscheidung für das Material, das Bestellen und Abholen der Materialien, die Vorbereitung des Untergrunds, das Verlegen selbst (und hierbei die Terminabsprache mit demjenigen, der einem zeigt, wie das geht), das Anbringen von Abschluss- und Sockelleisten sowie das Verfugen an Türschwellen und Zargen. Beauftrage ich einen Handwerker, so kann er sich während seiner Arbeitszeit ausschließlich diesem Projekt widmen und so ein Stockwerk ist binnen einer Woche komplett fertig. Aber ich musste mir die Zeit für jeden Schritt aus meinem Alltag absparen. War es mir gelungen, den eigentlichen Boden in den acht Wochen zwischen der Schlüsselübergabe und dem Umzug zu erledigen, so waren die Leisten erst über zwei Monate nach dem Einzug an Ort und Stelle. Ja und die Fugen – ich gestehe, das habe ich tatsächlich immer wieder verschoben, weil mir das Arbeiten mit der klebrigen Masse so unangenehm erschien (zumal Kinder ja ständig etwas von einem wollen, egal ob man gerade pappige Finger hat oder nicht), aber auch, weil ich wusste dafür brauche ich mit Abkleben und Aufräumen einen ganzen Tag – also die Fugen habe ich erst jetzt, nämlich fast neun Monate nach Bezug des neuen Domizils, verfüllt. Geschafft habe ich es jedoch auch nur, weil die Korrektur einer Klassenarbeit aufgeschoben habe.

Was mir nun auffällt, nachdem das gesamte Projekt endlich erledigt ist und die Diele auch sogar noch mit Rauchmelder und Lampenschirm ausgestattet wurde: Wie sehr es mich stets belastet hat, noch nicht fertig zu sein! Berührte es mich sonst quasi jedes Mal unangenehm, wenn ich das unfertige Geschoss betrat, so bin ich nun jedes Mal fast überrascht, dass sich mein schlechtes Gewissen nicht meldet und die Erleichterung ist unendlich.

Aufschieben kostet Kraft! Je länger es dauert, desto mehr und bald schon mehr als es Kraft kosten würde sich zu überwinden. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen mich noch mehr zusammen zu reißen und das Aufschieben weiter zu minimieren, Aufgaben immer absolut zeitnah zu bearbeiten.

Erziehung braucht Liebe und Zeit

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Ich bin mit drei wunderbaren Kindern gesegnet. Und meine Midi ist zudem mit einem feurigen Temperament ausgestattet. Sie fordert meine erzieherischen Fähigkeiten stets aufs neue heraus.

Sie dreht aus nichtigen Anlässen manchmal völlig durch. Sie schreit und brüllt dann so sehr, dass sich Mini schon mal aus lauter Schreck versteckt und mir die Ohren klingeln.

Das einzige was zuverlässig hilft: Sie so lange toben lassen, bis sie sich in den Arm nehmen lässt. Ich sage ihr, dass ich sie liebe und frage das zornende Kind immer wieder, ob ich näher kommen darf und irgendwann bricht der Damm. Dann weint Midi sich in meinen Armen aus. Schließlich versiegen die Tränen und sie reflektiert ganz von selbst ihr Verhalten, erklärt mir endlich warum sie ausgeflippt ist.

Aber es ist gar nicht so leicht, den Lärm auszuhalten und geduldig zu sein. Vor allem unter Termindruck habe ich manchmal das Gefühl, dass es mich innerlich zerreißt. Und so manches Mal reißt er dann tatsächlich der berüchtigte Geduldsfaden. Allerdings tut es mir natürlich sofort leid. Laut werden nützt so gut wie gar nichts. Und so wird dann auch eine Entschuldigung fällig, wenn ich mich nicht im Griff hatte.

Was sehr oft hilft, ist sich in der angespannten Situation noch einmal bewusst zu machen, wen man da vor sich hat. Es ist das Kind, das man über alles liebt, das man fit machen möchte für das Leben. Um das zu erreichen muss man sich (Durchatmen, Nachdenken) und dem Kind Zeit geben, immer wieder aufs Neue.

 

Immer dranbleiben

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Um ganz ehrlich zu sein – der heutige Beitrag beschäftigt sich mit etwas, das ganz und gar nicht einfach ist. Es geht darum, permanent am Ball zu bleiben. Sei es nun bei Ordnung, Sauberkeit, Gesundheit oder was auch immer. Wie schwer das ist, wird mir stets bewusst, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert.

Bestes Beispiel dafür war die vergangene Woche. Montags ereilte mich im Unterricht ein Anruf, dass es meinem Maxi nicht gut gehe und ich ihn doch bitte so schnell wie möglich aus dem Hort abholen solle. Mir schwante schlimmes. Ihn hatte es dann zwar nur glimpflich getroffen, er konnte Mittwoch wieder zur Schule, aber dafür übergab sich nun Midi. Ab Mittwoch Nachmittag bestand meine Hauptaufgabe dann aus Schüsseln halten und leeren, Kinder umziehen, akut beschmutztes zu Waschen und zu reinigen, denn Mini hatte es nun auch erwischt. Freitag griff der nette Virus dann auch auf mich über, wobei die Mädchen noch lange nicht wieder fit waren.

Ich muss niemandem erklären, warum in einer solchen Situation übliche Routinen nicht mehr funktionieren. Und binnen kürzester Zeit türmen sich Arbeiten, die sonst im laufenden Betrieb kontinuierlich erledigt werden: das Spülbecken nach dem Gebrauch trocken reiben, nach dem Essen den Tisch gleich abräumen und unter dem Tisch fegen, abends die Kinderzimmerböden frei räumen und alles Spielzeug aus dem Wohnbereich entfernen usw. Das sind meist alles Kleinigkeiten, wenn man sie immer sofort erledigt. Lässt man diese Arbeiten aber auflaufen, dann ist nichts mehr mal eben nebenbei zu erledigen. Dann wartet eine Großaktion neben der anderen, auf die man dann je umfangreicher sie werden nur immer weniger Lust hat.

Also: Dranbleiben!

Alles hat seinen Platz 2 – kein „Leerlauf“

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Wir sind eine fünfköpfige Familie. Seit etwas mehr als sieben Monaten wohnen wir in einem eigenen Haus, mit sehr kleiner Grundfläche, dafür aber vier nutzbaren Ebenen: Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss. Nun kommt es ständig vor, dass Dinge in einem anderen Stockwerk benutzt werden, als sie ihren Lagerplatz haben: Das Werkzeug aus dem Keller wird unter dem Dach gebraucht, das Spielzeug aus dem Obergeschoss muss dringend einen Ausflug ins Erdgeschoss machen, die Spielesammlung aus dem Keller ebenso. Nun wäre es natürlich aus Sicht der „Alles-hat-seinen-Platz“-Regel perfekt, wenn man alles immer sofort wieder ins richtige Stockwerk an seinen Platz bringen würde, wenn die Nutzung beendet ist, doch manchmal wäre das auch ziemlich unökonomisch. Nur wegen der kleinen Nagelschere ein Stockwerk hoch? Wegen des Briefes von der Versicherung gleich zwei? Und räumt die Dreijährige wirklich ihr ganzes Zeug alleine sofort zurück? Nein, also muss ein Zwischenlager her. Treppenstufen an sich eignen sich nicht schlecht etwas darauf abzulegen, aber sinnvoll ist das schon aus Sicherheitsgründen nicht. Eine Zeit lang haben wir mit Körben gearbeitet. Alles was hoch oder runter musste, kam in einen dafür vorgesehenen Korb. Aber auch der stand letztlich auf der Treppe und war oft im Weg. Schließlich fand ich die Lösung:

 

Die Taschen waren ursprünglich zur Befestigung an einer Tür vorgesehen, ließen sich aber wunderbar am Treppengitter einhaken. Wenn ich nun sowieso nach oben oder unten muss, weil ein Kind nach mir ruft oder ich etwas aus einem anderen Stockwerk brauche, dann nehme ich immer auch etwas aus der jeweiligen Tasche mit nach oben oder unten. Da ich in jedem Stockwerke eine Tasche für die möglichen Bewegungsrichtungen habe, wandert dann manchmal zumindest ein Teil, das vom Erdgeschoss unters Dach soll ins Obergeschoss, ist seinem angestammten Platz also näher gekommen. Und ich habe ausgenutzt, das ich den Weg sowieso hätte machen müssen. Ich bin also nicht mit leeren Händen gelaufen, Kein „Leerlauf“. Aber auch kein Weg wegen jeder Kleinigkeit.