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Weg damit 1

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Mit meiner neuen Kategorie „Weg damit“ kehre ich zu den Anfängen dieses Blogs zurück.

Ich bin in der privilegierten Situation, dass ich viel mehr Dinge besitze, als ich wirklich benötige. In vielerlei Hinsicht darf ich ein Leben im Luxus führen. Und das genieße ich auch ganz bewusst. Es ist schön, sich beim Notwendigen nicht einschränken zu müssen und darüber hinaus auch einiges Unnötige zu besitzen einfach weil es schön oder bequem ist.

Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass übermäßiger Besitz auch irgendwann einschränkt. Alle Dinge nehmen Raum ein und irgendwann wird der „Freiraum“ zu klein. Das was ich habe, soll geschätzt und genutzt werden. Das ist aber nur möglich, wenn ich den Überblick über das behalten kann, was ich besitze. Werden die Dinge zu viel, blicke ich nicht mehr durch. Und deshalb versuche ich auch immer die richtigen Zeitpunkte zu finden, mich wieder von Dingen zu trennen, wenn sie beginnen mir meinen Freiraum zu beschneiden.

Unter „Weg damit“ gibt es künftig ein Bild und ein paar Worte, was und warum es entsorgt wird. Mal werden es ganz banale kleine Dinge sein, mal auch große Teile mit lange Geschichten. So wie es sich eben ergibt.

Heute fange ich banal an.

Schon seit vielen Monaten habe ich eine Kurzhaarfrisur und benutze nur noch etwas Wachs um diese in Form zu bringen. Im Badschrank habe heute morgen noch ein altes Haargel und einen Rest Schaumfestiger gefunden.

Weg damit!

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Der Zettelsammler

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Vor etwas über einem Jahr bekamen wir eine neue Küche – der Werte Leser mag sich erinnern. Der Platz, an dem vorher eine Pinnwand war, wird jetzt von Kühlschrank und Backofen vereinnahmt. Ein alternativer Platz für die Pinnwand hat sich nicht ergeben.

Dazu kam, dass mich die Pinnwand ohnehin immer gestört hat. Ein unordentliches Etwas, an dem man im entscheidenden Moment nichts findet oder von dem einem dann beim Suchen auch noch alles nicht Benötigte entgegenfällt.

Aber Tatsache ist, dass man immer irgendwelche Zettel bekommt, die nicht sofort zur dauerhaften Ablage geeignet sind bzw. sich zeitnah erledigen. Wohin also damit?

Meine Lösung ist ganz simpel: Es gibt nun einen einzelnen Ordner, der griffbereit in der Küche steht. Dort gibt es ein umfangreiches Register, so dass man nicht lange nach Benötigtem suchen muss. Terminsachen werden vor dem Einheften in den digitalen Familienkalender eingetragen, falls nötig mit Erinnerung. So vergisst man nichts, und kann zum entsprechenden Zeitpunkt gezielt nachschlagen.

Ein Beispiel: Die mittlere Tochter bringt eine Einladung zum Elternabend mit.

  • Ich fülle die Rückmeldung aus und
  • stecke sie dem Kind gleich wieder in die Postmappe in die Büchertasche.
  • Auf der Einladung notiere ich kurz, ob ich hingehe und
  • trage den Termin in den Familienkalender (iPhone) ein.
  • Dann kommt das Papier unter „2. Schule mittleres Kind“ in den Ordner.
  • Ist der Elternabend da, habe ich die Tagesordnung schnell parat
  • und anschließend kann der Zettel dann in den Müll oder
  • in den entsprechenden Ordner zur dauerhaften Ablage, falls es entsprechende Infos gab und ich die während des Elternabends dort notiert habe.

 

 

Ausmisten mit List(e)

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An anderer Stelle habe ich mich über meine tägliche To-Do-Liste schon geäußert, die ich mittels App manage. Ein täglich wiederkehrender Punkt ist „Fotos sichten“.

Im Laufe der Jahre habe ich in gewissem Umfang den Überblick über meine digitalen Bilder verloren. Das lag an wechselnden Speicherplätzen und immer wieder neuen Geräten. Diese Unordnung ärgerte mich stets sehr. Aber über 6000 Bilder sichten ist eine Mamutaufgabe, die man nicht mal eben so am Stück erledigen kann. Also rief ich mir die gute alte Beppo-Straßenkehrer-Taktik in Erinnerung (Besenstrich für Besenstrich und nicht an die ganze Straße denken) legte den „Fotos sichten“ an und legte in kleinen Portionen los. Mal sortierte ich nur 10-20 Bilder, mal ging es leicht von der Hand und hunderte konnten einfach gelöscht werden, weil sie doppelt vorhanden oder einfach schlecht waren. Ich ging dabei chronologisch vor und machte mir nur immer kleine Notizen bis wohin ich schon sortiert hatte.

Und so hat es nun keine Ewigkeit, sondern nur etwa einen Monat gedauert und ich habe den Fotowust von ca. 6100 auf unter 4000 reduziert und sogar teilweise schon in Alben sortiert. Wobei ich letzterem Punkt gar keine so große Priorität zuweise, denn solange alles chronologisch auffindbar ist, komme ich beim Suchen prima zurecht.

Mit meinen Dateien bin ich auch sehr gut weiter gekommen, habe schon Altlasten meiner letzten Arbeitsstelle komplett beseitigt und bin mitten im Material, das ich in der Ausbildung gesammelt habe. So manche Unterrichtsvorbereitung der letzten Wochen konnte so um „neues“ – also vielmehr lange vergessenes – Material bereichert werden.

Meine To-Do-Liste über“listet“ also täglich meinen Schweinehund, der nur den ganzen Berg Arbeit sehen will und nicht die vielen kleinen Arbeiten, die sich doch schnell erledigen lassen. Natürlich will ich am Ende des Tages möglichst viele Punkte abgehakt haben. Und das schaffe ich auch, wenn ich die Latte nicht so hoch hänge. Ein Foto gelöscht – Aufgabe erfüllt! Eine Datei in den richtigen Ordner geschoben – Punkt „Dateien sortieren“ abgehakt! Und ganz oft bleibt es dann eben nicht dabei, und ein gutes Gefühl macht sich breit, richtig was geschafft zu haben, selbst wenn eigentlich immer noch ein Berg vor mir liegt.

Things und Ausmisten

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Ich hatte ja an derer Stelle schon mal über die Apps geschrieben, die ich so für die „Führung meines Familienunternehmens“ verwende.

„Things“ ist dabei unverzichtbar geworden. Habe ich mir früher die To-Do-Listen auf Zetteln jeden Tag neu geschrieben, so habe ich jetzt nur noch die App für solche Zwecke. Sie sychronisiert sich auch wunderbar zwischen iPad, iPhone und Mac.

Seit einiger Zeit habe ich mir wiederkehrende Einnerungen angelegt. Die wiederholen sich dann beispielsweise wöchentlich wie „Taschengeld ausgeben“. Wenn ich das dann mangels Kleingeld nicht mache und folglich auch nicht abhake, dann taucht eine Woche später eine zweite Erinnerung auf. Ich weiß also genau, ich schulde den armen Kindern schon zweimal Kohle.

Die andere Taktik ist, sich Aufgaben anzulegen, die zu einer festgelegten Zeit erledigt werden müssen. Die tauchen dann zum entsprechenden Zeitpunkt in Rot auf – ein deutliches Signal, dass das nun wichtig ist und Vorrang hat. Essentiell ist da zum Beispiel „Kondenzmilch für die Kaffeeecke im Lehrerzimmer kaufen“. Wenn die leer ist, ist die Stimmung in der Arbeit schlecht 😉

Und dann gibt es noch die Aufgaben, die je nach Festlegung eine Woche oder auch einen Tag nach dem Abhaken wieder auftauchen. „Keller saugen“ pingt mich beispielsweise zwei Wochen nachdem ich es erledigt habe wieder an. So stresse ich mich nicht bei jedem Krümel, der hinunterfällt, aber sorge einigermaßen regelmäßig für eine Grundsauberkeit. Und wenn ich es ein paar Tage lang schiebe, macht das ja auch nichts. Die Liste wird so nicht länger, aber halt erst mal auch nicht leerer. Ich weiß, da ist was zu tun. Das heißt gewissermaßen: Mach es, sobald es reinpasst!

Im Moment – und ich denke auch zukünftig – nutze ich Things dazu, den Haushalt auszumisten. Jeder kennt das: Egal wie man es anstellt, die Dinge, die sich in einem Haus befinden werden mehr und mehr. Nun hat unser Haus 135 Quadratmeter Wohnfläche (nominell, unter der Schräge gibt es noch Platz und vollunterkellert ist es auch). Bei fünf Personen ist das komfortabel, aber auch kein Palast. Um den Überblick nicht zu verlieren – und das ist mein ständiges Ziel – muss da ausgemistet werden.

Um nur mal ein Stichwort zu nennen: Kinderkleidung. Manchmal schaut man nicht so schnell, wie die Kids da wieder rausgewachsen sind. Bei den Mädels wandern sie dann erst mal von der Großen zur Kleinen, aber dann sind sie definitiv überflüssig. Also müssen die Klamotten besehen werden und eine Entscheidung fallen ob Mülltonne (Löcher, Flecken), Kleidersammlung (nur verwaschen oder unmodisch) oder Weitergabe an Nichten oder Nachbarsmädels. Verkaufen tue ich nichts. Das lohnt sich bei den wenigen Teilen, die überhaupt in Frage kommen einfach nicht. Meine Töchter bekommen nämlich in aller Regel ohnehin nur gebrauchte Kleidung (bekomme ich teilweise ungefragt oder von lieben Nachbarn angeboten). Mein Sohn trägt sein Zeug meist auch so lange, bis es hinüber ist, weil ich immer reichlich groß kaufe. Anonsten bekommen auch das die Neffen. Aufgehoben wird ebenfalls nichts. Ich habe zwar eine Freundin, die ihre Tochter in ihre alten Klamotten steckt (also dreißig Jahr altes Zeug) aber das will ich meinen Enkelkindern nicht mal entfernt zumuten. Anders verhält es sich nur bei einigen wenigen sehr süßen Babysachen, die wir zur Erinnerung aufgehoben haben.

Also bei den Kinderkleidern mus man echt dran bleiben. Denn so Kleiderschränke quellen ganz flott über. Da klingelt es und es gibt eine neue Kiste Mädelsklamotten – prima! – nur wohin damit?

So und jetzt komme ich zu Things. Eine Aufgabe, die ich angelegt habe, taucht immer genau einen Tag nach Abhaken auf: Ausmisten!

Jeden Tag versuche ich mich also so dazu zu zwingen, zumindest ein Teil bewusst in die Hand zu nehmen und zu entscheiden ob es bleiben darf, umsortiert wird oder weg kommt. Bei 365 Tagen im Jahr sind das immerhin 365 Teile. Und wenn ich in Aufräumlaune bin, bleibt es ja dann nicht bei dem einem, sondern das Teil neben dran wird auch gleich noch einer kritischen Prüfung unterzogen und das daneben auch. Wenn ich aber absolut keine Lust habe, dann habe ich eben doch ein Teil überprüft.

Ein Schritt weiter ist, dann „ein Teil aus dem Haus“. Das versuche ich gerade. Und halte es auch schon eine Weile durch. Wenn nun neue Anschaffungen oder Geschenke ins Haus kommen, so muss ich an der einen oder anderen Stelle schon mal nicht erst Platz schaffen, sondern der Platz ist einfach da. Und das betrifft ja nicht nur die Klamotten, sondern alle Bereiche des Haushalts.

Am Computer bin ich da übrigens auch schon riesige Schritte weiter gekommen. Die privaten Dateien sind schon verschlankt und bei den Fotos bin ich immerhin schon im August 2008 angekommen. Nur die Schulsachen, da ist noch sehr Chaos. Aber heute habe wieder brav einige Protokolle von Konferenzen gelöscht, die schon mehr als drei Jahre zurück liegen und von der alten Arbeitsstelle stammen.

Tabula rasa

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Seit Wochen, wenn nicht Monaten stand ein Punkt auf meiner To-do-Liste, den ich von Tag zu Tag einfach weiter schob: „MacBook Dateien sichern“.

Vor etwa zwei Jahren kehrte ich nach langer Notebook-Nutzung wieder zum großen Rechner zurück. Das hatte einen ganz praktischen Grund: Für das Komponieren und Arrangieren ist der große Bildschirm einfach komfortabler. Da ich diese Tätigkeiten in den letzten Jahren immer mehr ausgebaut habe, war das geeignete Arbeitsgerät nur ein konsequenter Schritt. Mein MacBook war allerdings damals schon zu alt, um es noch verkaufen zu können, zumal der Akku leider hinüber ist. Die Idee war, das MacBook den Kindern zur Verfügung zu stellen, damit diese Tippen lernen, Mails schreiben können und auch erste Internetrecherchen durchführen können. Dem Großen habe ich auch gleich ein Benutzerkonto angelegt, aber ganz aus der Hand wollte ich es bisher nicht geben. Es blieb in meinem Arbeitszimmer und wirklich genutzt hat Sohnemann es nicht, sondern sich lieber mein iPad geschnappt.

Nun kommt Sohnemann aber bereits in die vierte Klasse. Unser erklärtes Ziel ist es, dass er Tippen kann, bis er an die weiterführende Schule kommt. Sowohl mein Mann, als auch ich können mit zehn Fingern schreiben und schätzen dies ungemein. Am iPad kann er das allerdings nicht lernen.

Es gibt ein wirklich nettes Angebot im Netz, wo Kindern auf spielerische Weise das Tippen beigebracht wird. Das soll Sohnemann jetzt wahrnehmen. Und als Belohnung darf er den Rechner dann (mit Kindersicherung, 30 Minuten pro Tag, 1 Stunde am Wochenende) in seinem Zimmer haben.

So, dazu wollte ich aber endlich die letzten alten Daten vom MacBook gesichert haben. Das, was immer gebraucht wird, habe ich natürlich sofort nachdem der neue Mac da war, kopiert. Aber da lagen noch viele Datei-Leichen herum, von denen mir nicht klar war, ob ich die noch rüber schieben soll oder nicht. Die Lust sich mit dem alten Zeug zu beschäftigen hielt sich in Grenzen, zumal dazu das MacBook ja auch immer erst angeworfen werden hätte müssen, während der schicke neue Rechner schon lief.

Ich prokrastinierte und prokrastinierte. Bis heute. Die sauberste Lösung wäre letztlich wohl gewesen, einfach das alte Zeug zu löschen und weg damit. Ganz so glatt habe ich es dann nicht hinbekommen. Mein Mac besitzt nun einen Ordner mit dem ganzen alten Krempel und die To-do-Liste wurde abgeändert in „MacBook-Datei archivieren/löschen“. Ich werde ab sofort jeden Tag mindestens eine Datei so archivieren, dass ich sie auch nutzen kann, sprich ich weiß, wo sie ist, oder sie eben löschen. Bei 18.000 Dateien wird das nur so ungefähr 50 Jahr dauern! Aber Spaß beiseite: Manchmal wird es sicher nur die eine Datei sein, aber an anderen Tagen mal ein ganzer Ordner. Erst heute Vormittag habe ich 600 Mails gelöscht. Und ich bin sicher, dass ich so keine 50 Jahre brauche 😉

Das alte MacBook aber ist schon jetzt leer – tabula rasa – und die Dateien sind da, wo ich auch arbeite.

So, und wie kam ich drauf, das nun so zu machen? Vor Jahren habe ich das Buch „Simplify Your Life“ gelesen und eine der Simplifyregeln ist: Oberflächen frei halten. Das ist natürlich erst einmal ganz praktisch im Sinne von Möbelstücken und Böden gemeint. Und da habe das auch schon lange umgesetzt. Der Küchentisch ist z.B. immer leer, wenn er nicht genutzt wird, Schuhe kommen so gut wir immer ins Regal…Und auch beim alljährlichen Schreibtisch-Großreinemachen fängt immer so an: Erst mal alles runter räumen – tabula rasa machen – und dann den Papierwust sortieren.

Einer der letzten Blogeinträge auf der Simplify-Seite beschäftigte sich dann genau damit. Ich musste ein bisschen schmunzeln, dass die Bloggerin diesen, aus meiner Sicht so grundlegenden, Tipp bezüglich ihres Esstisches erst jetzt versucht dauerhaft umzusetzen.

Aber dann packte ich mich an meiner eigenen Nase und stellte fest, dass es auch bei mir noch einige tabulae gibt, die so gar nicht rasae sind. Und mit dem MacBook ging es heute los. Morgen ist dann der Desktop am Mac dran 😉

 

Erinnerungsstück mit Verspätung

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Wie aus dem einen oder anderen Beitrag zu entnehmen war, bin ich Lehrerin und komme deshalb in den Genuss der vielbeneideten Sommerferien. Auch dieses Jahr, durfte ich mir wieder anhören, wie unverschämt es doch sei, dass wir ständig Urlaub hätten, wo andere Leute die richtige Arbeit machen. Ich versuche das immer an mir abprallen zu lassen, aber auch nach mehr als 10 Jahren im Geschäft fällt mir das nicht leicht. Aktuell ist es noch eine Woche, bis ich wieder in die Schule muss. Tatsächlich werde ich diese damit verbringen, meine Klassenlisten anzulegen, Unterricht vorzubereiten, zu Komponieren und Material zu sortieren. Aber das ist natürlich trotzdem Urlaub, ich weiß, habe ich doch mein Hobby zum Beruf gemacht, ansonsten vormittags recht und nachmittags frei. Es ist direkt unverschämt, dass ich bezahlt werde. Laut Ansicht eines meiner Nachbarn, sollte ich die Ferien lieber damit zubringen, Freizeitangebote für die Kinder anzubieten und zu betreuen.

Aber mal ganz ernsthaft und aus meiner Sicht: Jetzt, nach fünf Wochen ohne Schule, fühle ich mich endlich wieder in der Lage, motiviert meinen Schülerinnen und Schülern entgegenzutreten. Jetzt endlich habe ich wieder Lust, mich mit neuer Musik und komplexen musiktheoretischen und kulturgeschichtlichen Zusammenhängen zu befassen. Jetzt freue ich mich darauf, wieder mit den Kollegen zusammen zu arbeiten. Jetzt habe ich den Haushalt soweit wieder durchforstet, dass ich mich in der Lage sehe, ein neues Schuljahr mit all den Terminen und Verpflichtungen logistisch zu meistern.

In diesem Zusammenhang habe ich mir auch unseren Keller vorgenommen und dabei etwas entdeckt, was seit nunmehr 5 Jahren sein Dasein in einer Pappkiste fristete. Vor die Wahl gestellt, das gute Stück zu entsorgen oder aufzuwerten, entschied ich mich für letzteres und verpasste dem Objekt einen Look, der zum Design unseres Schlafzimmers passt:

 

Nicht zu fassen, wie rund ich war! Und das Kind, das damals im Bauch war, besucht nun schon die Vorschule.

Aber das ist selbstverständlich auch wieder eine Steilvorlage für das Lehrerbashing: Für sowas hat ein nomaler Mensch natürlich keine Zeit. Und so viele Kinder kann sich auch nur ein Lehrer leisten 😉

 

Das Notenregal

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Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, hole ich aus:

Wir bekommen eine Küche! Bisher waren wir erst ein Mal in der Verlegenheit in eine Wohnung zu ziehen, in der keine Einbauküche war. Damals waren wir ganz arme Studenten, und so mussten es denn eine Spüle, ein Oberschrank und ein Hochschrank aus dem Baumarkt tun. In der Dienstwohnung im Internat war eine ziemlich noble Küche von Leicht. Diesen Komfort begannen wir zu schätzen. Als wir dann unser Haus kauften, war eine Einbauküche vorhanden, die wir auch übernahmen, da erst mal kein Geld für eine neue da war. Funktional war diese Küche völlig in Ordnung, nur leider optisch gänzlich neben dem, was wir uns wünschten. Mit dem Einzug begannen wir also gewissemaßen zu sparen, um unsere Wohnküche unseren Träumen anzupassen. Zunächst standen dann aber eine Terasse und ein Carport für das Brennholz (also nennen wir das Teil auch „Woodport“) an. Geld für die Küche war dann natürlich wieder keines da. Und dem wäre auch immer noch so, wenn nicht die Schwiegermutter beschlossen hätte, dass sie lieber mit warmen Händen gibt, als zu vererben. So bekam ich denn eines Nachts, als ich gerade mit meinen Schülern in der Oper war, von meinem Mann eine SMS, ob ich denn eine neue Küche wolle, wir hätten das Geld auf dem Konto. Die Antwort ist klar.

Im Zuge der Küchenplanung wurde beschlossen, künftig auf ein Regal und einen Vitrinenschrank im Wohnzimmer (offene Wohnküche) zu verzichten, da die neue Küche mehr Stauraum bieten wird, dafür im Gegenzug aber auch etwas mehr Platz einnimmt. Die Küche ist mittlerweile fertig geplant und angezahlt, morgen wird endgültig vermessen. Allerdings blieb ein Problem zunächst ungelöst. Wohin mit den Klavier- und Geigennoten, die bisher im Regal standen. Die will ich nicht im Küchenschrank haben! Es sei angemerkt, dass der eigentliche Notenschatz seinen Platz zwei Stockwerke höher hat, es braucht nur einen Ort für die in Arbeit befindlichen Werke meiner Kinder und meiner Wenigkeit.

Also überlegte ich hin und überlegte her, bis ich schließlich beschloss, die Noten müssten dahin, wo sie benötigt werden – neben das Klavier! Worauf ich allerdings keine Lust hatte: tagelang durch Möbelhäuser zu tigern oder im Internet zu surfen um etwas passendes zu finden. Außerdem war ich bei der Qualität von Regalen schon öfter reingefallen. Und etwas vom Schreiner anfertigen lassen, war mir auch zu teuer. So zeichnete ich einen Plan und gestern ging es dann in den Baumarkt.

  • 3 Bretter Leimholz 16x30x1200mm
  • 3 Bretter Leimholz 16x30x800mm
  • eine neue Rolle für den Lack
  • Weißlack, seidenmatt

Zuhause vorhanden: Schrauben, Holzdübel, Schleifpapier, Bohrmaschine, Schraubenzieher.

Zuschneiden ließ ich die Bretter noch im Baumarkt.

Mein Mann assistierte dann beim Bohren und Schrauben. Heute wurde das fertige Regal noch lackiert. Dass die Holzstruktur durchscheint ist sehr schön, denn das passt zum Klavier.

Kleiner Schönheitsfehler: Das Regal ist etwa 3-4 Zentimeter höher als das Klavier. Da ich nicht wusste, ob ich die Bretter wirklich zuschneiden lassen kann, plante ich mit so wenig Schnitten wie möglich, denn ich besitze nur eine Handkreissäge. Deshalb nahm ich die 1200er Bretter obwohl das Klavier 118 cm hoch ist. Als das Regal dann stand habe ich kurz noch überlegt, die zwei unteren Bretter nochmal auszubauen (ich brauche unten Stehsammlerhöhe) und die Seitenwände zu kürzen, aber dann müsste ich auch die Löcher wieder verspachteln, neu bohren… Nein, ein gekauftes Regal hätte mit Sicherheit auch nicht die perfekten Maße gehabt. Das passt schon so. Rückwand brauchen wir vorerst keine. Sollte chronisch Zeug dahinter verschwinden ist schnell eine drangeschraubt.

ü

 

P.S. über die Arbeiten in der Küche werde ich zu gegebener Zeit berichten. Da steht noch einiges an: Fliesenspiegel entfernen, Tapete runter, Boden raus, Heizkörper raus, Elektrik verlegen, Wasseranschluss verlegen, neuen Boden rein…Was genau davon wir selber erledigen und was wir machen lassen steht noch nicht ganz fest.

 

Taschentuchtäschchen

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Neulich sah ich im Sortiment einer bekannten Kaffeerösterei im Abverkauf kleine Täschchen für Taschentücher. Ich fand die Idee gut, denn spätestens nach dem dritten entnommenen Taschentuch klebt der Verschlussstreifen der Folienverpackung nicht mehr richtig, und kurz darauf reißt er dann meist ganz ab. Ich war versucht die Täschchen zu kaufen, überlegte es mir dann aber anders. Ich mag es nicht, mir Dinge zu kaufen, die ich leicht auch selbst basteln kann. Ehrlich gesagt umgebe ich mich gerne mit Dingen, die ich selbst gemacht habe. Das mag eventuell daran liegen, dass man viel von dem was ich an Arbeit vollbringe eben nicht bzw. nicht dauerhaft sehen kann. Gewaschene Wäsche liegt bald wieder dreckig im Wäschekorb, das gekochte Essen verschwindet in den Mägen meiner Lieben und last but not least – wenn ich in der Schule etwas bewirke, dann doch am ehesten in den Köpfen meiner Schüler, in die man bekanntlich keinen Einblick hat. Nachdem ich heute gezwungener Maßen nicht zur Schule konnte (krankes Kind) nutzte ich die Gelegenheit und versuchte mich an so einem Täschchen. Hier das Ergebnis:


 

Tetrapacks 4

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Das T-Shirt rollen und in Tetrapacks stecken funktioniert bei mir bis etwa Größe 116 problemlos. Darüber hinaus passen auch kurzärmlige Shirts meist noch gut, bei den langärmligen wird die Rolle jedoch dann meist zu dick.

Da wir für unsere Kinder keine Schränke sondern nur Regale mit quadratischen Fächern von einem bekannten schwedischen Möbelhaus haben, lagern wir die Kleidung in den dazu passenden Boxen. Um den Stauraum optimal auszunutzen kam ich auf die Idee mit den Tetrapacks, denn so lässt sich in zwei Etagen arbeiten. Die Tetrapacks sind immer zu acht mit Klebeband zusammengefasst, so dass man sie am Stück herausnehmen kann, um an die untere Lage zu kommen.

Doch zurück zu obigem Problem. Für Pullis und größere Shirts wollte ich nun auch eine Tetralösung zum herausnehmen. Und nach ein klein wenig Tüfteln bezüglich der Stabilität war ich heute erfolgreich. Zwei Tetrapacks wurden zu einer Box zusammengefasst und wiederum vier von den Großpacks zu einer Herausnehmeinheit.